Vor ungefähr eineinhalb Jahren schlossen sich 45 Gruppierungen und Institutionen zusammen, um zu signalisieren, dass eine große Mehrheit der Worpsweder Bürger*innen nicht bereit ist, rechtes Gedankengut, Hass und Hetze hier im Ort zu tolerieren oder gar Raum zu geben.
Heute ist das lose Bündnis sogar noch weiter auf 80 Mitgliedsgruppen gewachsen.
Das wollen wir feiern am 20.09.2025 von 15 – 22.00 Uhr in der Boetjer’schen Scheune.
Viele Bündnispartner*innen beteiligen sich mit Ständen, Ausstellungen, Spiel – und Bastelaktionen für Kinder, Tombola, Parcours, Hörstation, Kaffee – und Kuchenbuffet, Mini-Vorträgen, Herzhaftem von Kalabums, Erzählcafé, Swing – Workshop,… schaut einfach selbst!
Die Initiative „NIE WIEDER – Erinnern für die Zukunft – Gemeinsam gegen Rechts!“ wird ihre Arbeit der vergangenen Jahre vorstellen und möchte mit den Besuchenden in die Diskussion treten: Wie können wir unsere Veranstaltungen in Zukunft gestalten, um die Erinnerung lebendig zu halten und viele, auch jüngere Menschen, ansprechen?
Ab 18.00 Uhr wollen wir mit allen Worpsweder*innen tanzen, schnacken, schlemmen und uns freuen, dass wir so viele sind.
Am IDAHOBIT 2025 (dem internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit am 18.5.) wurde in Worpswede zum ersten Mal die Regenbogenflagge (Progress Pride Flag) vor dem Rathaus gehisst. Das nächste Mal wird dies am 28. Juni der Fall sein, dem Christopher Street Day am 28. Juni. Er erinnert an einen Aufstand gegen Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street im Jahr 1969. (Nicht nur) im Juni – dem sogenannten „Pride Month“ – finden auf der ganzen Welt zahlreiche Paraden und Demonstrationen (CSDs) statt, mit denen die queere Community sich feiert und für ihre Rechte demonstriert.
Natürlich ist das Hissen einer Flagge in erster Linie eine symbolische Handlung. Dennoch hat diese Symbol eine wichtige Bedeutung gerade in der heutigen Zeit. Die neue Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) hat beschlossen, dass die Regenbogenfahne nur noch am IDAHOBIT, nicht aber während des Berliner CSD auf dem Reichstagsgebäude hängen soll, und bricht so mit der 2022 von ihrer Vorgängerin Bärbel Bas (SPD) eingeführten Regelung.
Diese Anordnung der Bundestagspräsidentin stellt einen Rückschritt in der Repräsentation queerer Menschen in Deutschland dar. Und das während Zahl der Fälle von Hasskriminalität gegen sie weiter ansteigt. Straftaten gegen die geschlechtsbezogene Diversität sind im letzten Jahr auf 1.152 (2023: 854) weiter angestiegen, Straftaten gegen die sexuelle Orientierung auf 1.765 (2023: 1.499) Quelle: BKA. Zahlreiche CSDs waren im vergangenen Jahr Angriffen Rechtsradikaler ausgesetzt, zum Beispiel in Bautzen. In diesem Jahr wurde der CSD in Gelsenkirchen aufgrund der Bedrohungslage kurzfristig abgesagt.
Auch über Angriffe auf Regenbogenfahnen wird vermehrt berichtet. Am vergangenen Wochenende wurde zum Beispiel die Fahne vor dem Rathaus in Dallgow-Döberitz (Havelland, Brandenburg) angezündet. Der Bürgermeister Sven Richter (CDU) konnte glücklicherweise direkt eine neue Fahne hissen lassen. In Beeskow (Oder-Spree) wurde Ende Mai eine Fahne vor dem Landratsamt gestohlen. Auch Landrat Frank Steffen (SPD) hat eine neue hissen lassen (Quelle: RBB).
In diesem gesellschaftlichen Rahmen ist das Hissen der Regenbogenflagge in Worpswede Ausdruck, dass wir uns als Worpsweder*innen diesen beunruhigenden Entwicklungen entgegenstellen. Wir wollen, dass unser Ort eine sichere Heimat für alle Menschen ist, egal welcher Herkunft, Religion, sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Identität.
Um dieses Zeichen noch deutlicher strahlen zu lassen, fordern wir die Worpsweder Bevölkerung auf, die gesamte Gemeinde mit allen Ortschaften in ein buntes Farbenmeer zu verwandeln! Hissen Sie Regenbogenfahnen, malen Sie Regenbogen in die Fenster, binden Sie bunte Bänder in Bäume und Hecken – wir freuen uns auf die berühmte Worpsweder Kreativität!
Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa durch dievollständige Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Durch den Sieg der Alliierten wurden Deutschland und Europa vom nationalsozialistischen Terror befreit.
Eine Stunde Null hat es nicht gegeben
Mithilfe der Vertreter der Alliierten Armeen konnten nach der gescheiterten Weimarer Republik wieder rechtsstaatliche und demokratische Verhältnisse entstehen.
Allerdings konnten sich in einem breit angelegten Entnazifizierungsprozess die meisten Anhänger und Wähler der NSDAP zu harmlosen Mitläufern oder gar zu Widerstandskämpfern erklären.
In Verwaltung, Polizei und Justiz, in Kliniken und Universitäten konnte ein Großteil der alten Nazis weitermachen. In Bremen waren z. B. 65% im Richterkollegium und in den höchsten Stellungen der Justizbehörde ehemalige Nazis und 2/3 aller Lehrer*innen in deutschen Schulen.
Die NS-Diktatur wurde bis in die 1960er Jahre beschwiegen, verdrängt, geleugnet. Auch die danach vor allem durch die Studentenbewegung in Gang gesetzte Bildungs- und Aufklärungsarbeit hat offensichtlich keine hinreichende Wandlung in den Köpfen und Gefühlen herbeigeführt, um den Rechtsstaat gegen alle autoritären Anwandlungen verteidigen zu wollen, wie wir angesichts der aktuellen Entwicklungen feststellen müssen. Wesentliche Elemente nazistischer Ideologie wie Ungleichwertigkeit der Menschen, Rassismus, Antisemitismus, Benachteiligung von Armen und Schwachen werden wieder zur Normalität in öffentlichen Auseinandersetzungen.
So lässt sich erklären, dass 80 Jahre nach dem totalen Scheitern der Nazidiktatur 20 bis 50 % unserer Bevölkerung – je nach Ort und Region – eine extrem rechte Partei wieder an die Macht bringen wollen und auch, dass nicht alle anderen Parteien dem energischen Widerstand entgegensetzen. Dabei hätte die extreme Rechte bei einem klaren Bekenntnis aller Parteien diesseits des Rechtsextremismus zu Rechtsstaat und Demokratie nach wie vor keine Chance.
Wir erinnern daran, was passiert ist, als man den Wahl- und Friedensversprechen der Nazis geglaubt hatte. Wir wollen nicht noch einmal durch haltlose Parolen und die Bereitschaft von Teilen unserer Bevölkerung, ihnen zu folgen, um alles gebracht werden, was dieses Land lebenswert macht.
Wir rufen alle Worpsweder*innen auf, an die Opfer des Nationalsozialismus und die Befreiung Deutschlands und ganz Europas von Krieg und Faschismus durch die Truppen der Alliierten zu erinnern.
Die Gedenkveranstaltung findet auf dem Rosa-Abraham-Platz am 8. 5. 2025 um 18.00 Uhr statt.
In diesem Jahr sammeln wir für den Gedenkort an die im Nationalsozialismus ermordeten Menschen aus Worpswede.
EINE STUNDE NULL HAT ES NICHT GEGEBEN!
– Ein Blick auf die Täter und Mitläufer –
Begrüßung und Moderation: Dr. Almut Helvogt
Lesung
aus: Saul Padover, Lügendetektor. Vernehmungen im besiegten Deutschland 1944/45
Kontinuitäten und Brüche
– Ein Bogen von 1945 bis heute –
Dr. Bernd Moldenhauer: Justiz und Polizei
Die Entnazifizierung als vertane Chance. Hitler ging – Die „Fachleute“ kamen wieder.
Extrem rechte Tendenzen heute
Demokratische Bewegungen für die Aufrechterhaltung des Rechtsstaats
Dr. Almut Helvogt: Erziehung zur Härte. Menschenbilder in Erziehung und Medizin
Von der Härteerziehung zu Liebe und Bedürfnisorientierung, von bedingungslosem Gehorsam zur Partizipation – Demokratische Erfolgsgeschichte?
Sammlung für den Gedenkort an die im Nationalsozialismus ermordeten Menschen aus Worpswede
Barbara Millies von der Arbeitsgruppe „Aufarbeitung der NS-Zeit in Worpswede“ im Heimat- und Geschichtsverein Worpswede e.V.
Abschluss
Dr. Almut Helvogt: Bedrohte Demokratie – Erinnern heißt Verändern!
Am 27.1.1945 wurden das KONZENTRATIONS- UND VERNICHTUNGSLAGERS AUSCHWITZ-BIRKENAU und die BEIDEN KONZENTRATIONSLAGER AUSCHWITZ DURCH DIE ROTE ARMEE befreit.
Wir rufen alle Einwohner*innen der Gemeinde Worpswede auf, sich zum Gedenken an alle Opfer des Nationalsozialismus und zur Abwehr von heutigem Antisemitismus und Rechtsextremismus auf dem
Rosa-Abraham-Platz am 27.1.2025 um 17.00h
zu versammeln und den Platz in eingroßes Kerzenlichtermeer zu verwandeln.
Begrüßung: Jochen Semken
Jörn Contag:Gedenken und Erinnern an die Opfer –Verantwortung für die Demokratie in Deutschland
ImAnschluss daran gehen wir gemeinsam zur Galerie Altes Rathaus.
Dort wird uns Burckhard Rehage, Heimat – und Geschichtsverein Worpswede e.V., durch die Ausstellung Gegen das Vergessen. Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter, Lager – eine Spurensuche. Foto-Dokumentation von Hans-Roland Becker führen.
Wir gedenken an diesem seit 1996 gesetzlich verankerten Feiertag aller Opfer des Nationalsozialismus:
der 6 Mio. ermordeten europäischen Jüdinnen und Juden
3 Mio. ermordeten sowjetischen Kriegsgefangenen
der über 250.000 ermordeten Sinti und Roma
der 1900 ermordeten Zeugen Jehovas
der 200.000 ermordeten Opfer der „Euthanasie“-Programme
der 70.000 ermordeten „Asozialen“ und „Berufsverbrecher“
der 5.300 wegen ihrer Homosexualität ermordeten Männer
und aller im politischen und alltäglichen Widerstand Ermordeten.
An die Opfer und die Verbrechen der Nazis und ihrer Mitläufer zu erinnern, verharrt nicht in der Vergangenheit. Erinnern und Gedenken müssen mit der politischen Situation in unserem Land verbunden werden. Wohin führt es, wenn eine in großen Teilen extrem rechte Partei vielleicht an der Macht beteiligt wird oder perspektivisch selbst an die Macht kommt? Wenn das bisher nahezu Undenkbare nicht nur denkbar, sondern Realität werden könnte: ein erneut faschistisches Deutschland?
Bisher Unsagbares wurde gesagt:
z.B.: „Immerhin haben wir jetzt so viele Ausländer im Land, dass sich ein Holocaust mal wieder lohnen würde.“ – Chatprotokoll Marcel Grauf, Mitarbeiter der AfD-Abgeordneten Christina Baum und des AfD-Politikers Heiner Merz
z.B.: „Das Pack erschießen oder zurück nach Afrika prügeln.“ – Dieter Görnert, AfD – ehemals stellvertretender Vorsitzender eines Kreisverbandes
Wir wissen, wohin die Nazidiktatur geführt hat: 52 Mio. Tote, Zerstörung Deutschlands und großer Teile Europas und der Sowjetunion, fast vollständige Vernichtung des europäischen Judentums…
Wer eine Partei als Alternative für Deutschland versteht, deren Programm und deren Anhänger Antisemitismus und Rassismus, Bedrohung und „Remigration“ von Migranten und Geflüchteten, Homophobie und Frauenfeindlichkeit vertreten, kann nicht behaupten, er oder sie habe nicht gewusst…
Für ein friedliches Zusammenleben der Menschen in Worpswede und anderswo – unabhängig von Religion und Herkunft!
Wir sammeln für AMCHA, eine Organisation in Israel, die den Überlebenden der Shoa sowie deren nachfolgenden Generationen bei der Bewältigung ihrer Traumata zur Seite steht. Unterstützt wird sie von AMCHA Deutschland.
In den Tagen um den 9. November 1938 beteiligten sich viele Menschen in Deutschland an den schlimmsten Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung seit dem Mittelalter – Synagogen und Geschäfte in Flammen, Verwüstungen, Plünderungen, Verhaftungen, Morde – an einem Pogrom von SA und auch von Teilen der Polizei.
Erinnern
Sehr viele Menschen, nicht nur aus der jungen Generation, wissen nicht mehr, was ihre Väter, Großväter und Urgroßväter als Mitläufer, überzeugte Nationalsozialisten oder Soldaten getan haben. Es führte zu 52 Mio. Toten in Europa und zur Zerstörung unseres Landes, anderer europäischer Länder und großen Teilen von großen Teilen der Sowjetunion. Unsere Aufgabe und Verantwortung ist es, immer wieder an diese Opfer unmenschlichen politischen Handelns zu erinnern. Seit vielen Jahren rufen wir zu einer Gedenkveranstaltung am 9. November auf. Der Sinn des Gedenkens erschöpft sich nicht im Erinnern. Bei den letzten Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg hat nahezu ein Drittel der Bevölkerung die AfD, die vermeintliche „Alternative für Deutschland“ gewählt. Die Ideologie der extremen Rechten – Antisemitismus, Ausländerfeindlichkeit, Ungleichwertigkeit von Menschen und Völkern, Homophobie, reaktionäres Frauenbild – wird von der rechten Szene mit viel Erfolg verbreitet.
Was geschehen ist, kann wieder geschehen. Wir haben in diesem Jahr allen Anlass, daran zu erinnern, wozu Deutsche fähig sind, wenn sie Nazis werden oder Nazis folgen. Und wir erleben nach dem Massaker der Hamas an 1200 Israelis, der Vergewaltigung, Misshandlung und Ermordung vieler der 154 Entführten am 7.10.2023 und mit dem durch den Anschlag der Hamas ausgelösten Krieg, wie antisemitische Diskriminierung und Gewalt auch in Deutschland sprunghaft ansteigen.
Gemeinsam gegen die extreme Rechte
Bevor sie an die Macht kommen, haben extrem rechte Parteien nicht mehr als ca. 30 Prozent der Wähler auf ihrer Seite. Wenn sich die Mehrheit geschlossen gegen sie stellt, haben sie so gut wie keine Chance. Mit der Gründung des Bündnisses „Für Demokratie – Kein Platz für Nazis in Worpswede und umzu!“ von mehr als 80 Organisationen ist ein bedeutender Schritt im Kampf um den Erhalt eines demokratischen Zusammenlebens in den acht Ortschaften Worpswedes getan worden.
Für ein friedliches Zusammenleben der Menschen in Worpswede und anderswo – unabhängig von Religion und Herkunft!
Wir rufen alle Einwohner*innen der Gemeinde Worpswede auf, sich zum Gedenken an die Opfer des Novemberpogroms 1938 und zur Abwehr von heutigem Antisemitismus und Rechtsextremismus auf demRosa-Abraham-Platz am 9. 11. 2024 um 17.00hzu versammeln und den Platz in eingroßes Kerzenlichtermeer zu verwandeln.
Wir sammeln für AMCHA, eine Organisation in Israel, die den Überlebenden der Shoa sowie deren nachfolgenden Generationen bei der Bewältigung ihrer Traumata zur Seite steht. Unterstützt wird sie von AMCHA Deutschland.
Programm für die Gedenkveranstaltung am 9. November 2024von 17.00-18.00h auf dem Rosa-Abraham-Platz, Worpswede
Begrüßung und Moderation: Jochen Semken, Worpswede
Beitrag von Andreas Griebe, Jugendzentrum „Die Scheune“
Gedenkreden:
1.Dr. Bernd Moldenhauer, Worpswede
Zum 86. Jahrestag der Reichspogromnacht 1938
Gedenken in diesen Zeiten?!Was bedeutet es für uns und unser Zusammenleben?
2.Ian Bild, Worpswede:
Persönliche Erinnerungen an eine jüdische Kindheit in London
Kaddisch
Jugendliche des Jugendzentrums „Die Scheune“ Worpswede wollen sich an der Gestaltung des Rosa-Abraham-Platzes beteiligen.
Am 27.11.2024 wollen wir um 19.00h in der Rathausdieleden Film „One Life“ zeigen,
ein Spiel- und Dokumentarfilm über Nicholas Winton (Anthony Hopkins/Johnny Flynn), der kurz vor Beginn des 2. Weltkriegs die Rettung von 669 Kindern aus der Tschechoslowakei organisierte.
Eintritt frei. Um Spenden für die Arbeit der Initiative wird gebeten.
Der Aufruf wird getragen von:
AG „Aufarbeitung der NS-Zeit in Worpswede“ im Heimatverein Worpswede
Bündnis 90/Die Grünen OV Worpswede
CDU Worpswede
Der Bürgermeister der Gemeinde Worpswede
Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) Bremen /Unterweser e.V.
DIE LINKE Worpswede
Ev.-luth. Kirchengemeinde Hüttenbusch
Ev.-luth. Kirchengemeinde Worpswede
FDP Worpswede
Förderverein Maria Frieden e.V. Worpswede
Freunde Worpswedes e.V.
Freundeskreis Haus im Schluh
Heimatverein Worpswede e.V
Heinrich-Vogeler-Gesellschaft Verein Barkenhoff Worpswede e.V.
Gestern haben wir ein großartiges Picknick gefeiert, bei dem ca. 140 Menschen aus der Nachbarschaft und darüber hinaus zusammenkamen, um ein Zeichen gegen Hass und Rassismus zu setzen. Der Tag war geprägt von einer wunderbaren Vielfalt an Essen und Musik – ein echtes Fest der Solidarität!
Ein großes Dankeschön an alle, die mit ihren Köstlichkeiten und ihrer guten Laune zu diesem Tag beigetragen haben. Die Stimmung war einfach fantastisch! Gemeinsam haben wir gezeigt, wie wichtig Zusammenhalt und Vielfalt sind.
Bleibt solidarisch und lasst uns weiterhin für ein respektvolles Miteinander eintreten!
Festung Europa – Festung Deutschland – nun auch Festung Worpswede?
Die Initiative „NIE WIEDER – Erinnern für die Zukunft – Gemeinsam gegen Rechts!“ setzt sich seit ihrer Gründung 2018 für ein weltoffenes Worpswede, für ein gutes Zusammenleben aller Menschen ein – ob Geflüchtete, Neubürger*innen oder Alteingesessene. In den letzten Jahren hat dieses Zusammenleben so gut wie möglich geklappt – dank des Engagements vieler Worpsweder*innen, der Flüchtlingsinitiative, der Gemeindeverwaltung und der Geflüchteten selbst.
Aktuell findet mit dem Anwachsen der extremen Rechten auch in Worpswede bei einigen Bewohner*innen eine Verrohung von Sprache und Mitgefühl statt.
Die Botschaft des Aufklebers „Refugees Not welcome“ ist unmenschlich: die Geflüchteten, endlich vermeintlich sicher gelandet, sollen weiterziehen, sie seien in Mevenstedt nicht willkommen.
Was ist das für ein Mensch, der oder die offensichtlich nicht das geringste Mitgefühl mit Menschen in großer Not hat?
Vor und auf der Flucht haben die Menschen, die endlich in Deutschland ankommen, Fürchterliches erlebt:
Hunger, Durst, Folter, Terror, Krieg, Diktatur, Lebensbedrohung auf der Flucht, erneute Vertreibung.
Sie sind eventuell hochtraumatisiert, das Trauma nimmt kein Ende, wenn sie weiter bedroht werden und um ihre Existenz fürchten müssen, zumal, wenn Familien auseinandergerissen sind, Geflüchtete keine soziale und therapeutische Unterstützung bekommen, nicht arbeiten dürfen.
Die Mitglieder der Initiative begrüßen dieses „solidarische Picknick“ am 13.9.2024.
Wir unterstützen alle Aktivitäten, mit denen für die Unantastbarkeit der Würde ALLER Menschen eingetreten wird, gegen Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus und die Unterdrückung von Minderheiten.
Wir wollen als Initiative und als Mitglied im Bündnis dazu beitragen, dass alle Geflüchteten ohne Bedrohung und in Frieden in Mevenstedt und anderswo leben können.
Wir wissen, dass die Mehrheit der hiesigen Bevölkerung unsere Ansicht teilt und dass auch unser Bürgermeister und die Gemeindeverwaltung dazu stehen. Das ist eine gute Ausgangsposition, um gegen die menschenfeindlichen Spaltungsversuche der extremen Rechten anzugehen.
FÜR DEMOKRATIE – KEIN PLATZ FÜR NAZIS IN WORPSWEDE UND UMZU!
Die Entscheidung des Kreistags OHZ, das Bundesprogramm „Demokratie leben“! nicht fortsetzen zu wollen, trifft alle, die sich für Demokratie und gegen die Abschaffung des Rechtsstaats einsetzen. Sie ist in jeder Hinsicht unverständlich. Zu meinen, diese Entscheidung nicht öffentlich begründen zu müssen, ist ein Affront. Es macht den Eindruck, als hätten die für diese Entscheidung Verantwortlichen die Wahlergebnisse zum EU-Parlament nicht gelesen oder nicht verstanden oder es wäre ihnen jetzt schon alles egal.
Auch auf Bundesebene drohen durch die Sparvorgaben im Bundeshaushalt politischen Bildungseinrichtungen, Beratungsstellen, Freiwilligendiensten und sozialen Initiativen massive Kürzungen oder gar das Aus dieser Angebote. Damit sind viele zivilgesellschaftliche Organisationen in ihrer Existenz bedroht. Offenbar unterwerfen sich demokratische Parteien schon im Vorhinein der AfD und ähnlichen Formationen. „Demokratie leben!“ heißt gerade für Jugendliche, in demokratischen Beteiligungsprozessen wie dem Programmbeirat, den von der Bildungsstätte Bredbeck organisierten Demokratiekonferenzen etc. Demokratie schätzen und verteidigen zu lernen.
Die extreme Rechte kann außerhalb ihrer Anhängerschaft nur Erfolg haben, wenn die Mehrheit der Wähler und Wählerinnen nicht ahnt, was eine AfD vorhat, wenn sie an der Regierung beteiligt wäre. Gegen diese Ahnungslosigkeit und Geschichtsvergessenheit gehen genau die Initiativen und Einrichtungen an, deren Mittel jetzt gekürzt werden sollen. Die einzig vernünftige politische Entscheidung ist in der gegenwärtigen Lage, alles für die Förderung des demokratischen Bewusstseins und historischen Wissens zu tun. Auch unsere Initiative hat nur gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der Bildungsstätte Bredbeck gemacht. U.a. wurde die szenische Lesung „Rechtsaußen“ vom Mitbegründer der Bremer Shakespeare Company und Autor Chris Alexander in der Bötjerschen Scheune über das Programm „Demokratie leben!“ finanziell unterstützt. Unsere Initiative, die sich auch im Rahmen des Bündnisses „Für Demokratie – Kein Platz für Nazis in Worpswede!“ aktiv gegen die Rechtsentwicklung im Landkreis einsetzt, wird in ihren Möglichkeiten, Theaterprojekte, Vorträge auswärtiger Referent*innen etc. zu organisieren, drastisch beschnitten.
Wir schließen uns der Petition des Bündnisses für Demokratie Lilienthal vom 13.6.2024 an.
Das „Bündnis für Demokratie – Kein Platz für Nazis in Worpswede!“ ruft auf zu einer
Demonstration und Kundgebung vom Rathaus Worpswede zum Dorfplatz
Jede Stimme zählt.
Wir dürfen einen weiteren Rechtsruck in Eropa nicht zulassen.
Die Europawahl 2024 ist von großer Bedeutung für unser aller Zusammenleben.
14:00 Uhr: Treffen am Rathaus. Begrüßung durch Bürgermeister Stefan Schwenke
14:30 Uhr: Demonstration zum Dorfplatz
15:00 Uhr: Kungebung – Grußworte von Umland-Initiativen für Demokratie – Hauptrednerin: Dr. Helga Trüpel, Vorsitzende der Europa-Union, Bremen.
16:00 Uhr: Abschluss
18:30 Uhr: Lesung in der Kunsthalle Netzel: Das Europa der Literaten
Aufruf: Die Demokratie in Europa wählen!
Die extreme Rechte gegen Europa – Europa gegen die extreme Rechte –Was ist von der AfD im Europaparlament zu erwarten?
Die AfD macht aus ihrer rassistischen, völkischen, anti-homosexuellen Ideologie keinen Hehl. Antisemitische Vorstellungen („Globalistische Eliten“), Verschwörungsdenken („Großer Austausch“) und völkischer Nationalismus sind wesentliche Bestandteile ihres Weltbildes.
Der Nationalsozialismus ist für sie ein „Vogelschiss der Geschichte“ (Alexander Gauland), für das Gedenken an die Opfer der Nazidiktatur („dämliche Bewältigungsspolitik“) fordert Björn Höcke eine „erinnerungspolitische Wende um 180 Grad“. Für die AfD ist Antisemitismus ein rein muslimisches Problem bzw. eins des linken politischen Spektrums.
Die AfD tritt ein gegen Arbeitnehmerrechte und gegen eine ökonomische Umverteilung von oben nach unten. Die AfD ist eine Partei des Sozialabbaus und unter anderem gegen eine Mietpreisbremse und den Bau von Sozialwohnungen.
Sie ist gegen die inclusive Förderung von benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Engagierten Projekten von Jugendlichen für Selbstbestimmung und Vielfalt will sie die Förderung entziehen.
Mit dem nationalsozialistischen Begriff der „Umvolkung“ agiert sie gegen Andersdenkende, Ausländer*innen, Migrant*innen, auch gegen eingebürgerte Deutsche und gegen Geflüchtete. „Asylverfahren wird es mit uns nur noch außerhalb Deutschlands geben.“ („AfD – Unser Programm für Europa“)
Die AfD leugnet den menschengemachten Klimawandel und fordert in ihrem „Sofortprogramm für eine AfD-geführte Bundesregierung (2023)“ die komplette Beendigung der Energiewende und eine drastische Senkung der Staatsausgaben für die Klimapolitik.
Die AfD sieht sich als Vertreterin einer „deutschen Leitkultur“ und orientiert sich dabei an der Kulturpolitik der Nazis in den 1930er Jahren. Marc Jongen, der kulturpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, und Björn Höcke, der laut Gerichtsurteil als Faschist bezeichnet werden kann (AfD-Thüringen), sprechen vom „Kulturkampf“ und der „Entsiffung des Kulturbetriebs“.
Den beiden Spitzenkandidaten der AfD für das Europaparlament, Petr Bystron und Maximilian Krah, wurde die parlamentarische Immunität entzogen. Gegen sie wird u.a. ermittelt wegen Bestechlichkeit und Verbindungen zu prorussischen und chinesischen Netzwerken.
Auch wenn sie im Wahlkampf wegen der massiven Kritik nicht mehr öffentlich auftreten, so bleiben sie doch Spitzenkandidaten der AfD für die Europawahl.
Gehen wir am 9.6.2024 wählen!
Keine Stimme für die AfD!
Jede Stimme für ein vielfältiges, friedliches, soziales Europa!
Der 8. Mai 1945 – die Kapitulation der Deutschen Wehrmacht beendet den Zweiten Weltkrieg. Die Alliierten befreien Deutschland, Europa und die Sowjetunion von der nationalsozialistischen Diktatur, von unvorstellbarem Terror und von Besatzung.
Der 8. Mai – ein Tag des Nachdenkens über die großen Hoffnungen auf Frieden, Freiheit, Gleichheit, Demokratie – in einer Zeit, in der Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus diese Hoffnungen in ungeahnter Weise bedrohen.
Wir laden zu 2 Veranstaltungen ein:
8. Mai 2024, 18.00 UhrRosa-Abraham-Platz, Hembergstrasse, Worpswede
Lesung zur Erinnerung an das Ende der NS-Diktatur
Nie wieder! Schon wieder? Antisemitismus nach dem 7. Oktober 2023: Henrike Müller, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen in der Bremischen Bürgerschaft
9. Mai 2024, 19.00 h, Zionskirche Worpswede
Konzert zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus
„UNERHÖRT! – ÜBERLEBEN DURCH MUSIK“
Liv Migdal, Violine – Ulrike Migdal, Text
Musik und Reflexionen im Dialog
Musik von Johann Sebastian Bach, Heinrich Ignaz Franz Biber, Lera Auerbach, Ilse Weber, Alexandre Tansman, Paul Ben-Haim
Eintritt frei. Um eine Spende wird gebeten
Am 8. Mai sammeln wir für AMCHA, eine Organisation in Israel, die den Überlebenden der Shoa sowie deren nachfolgenden Generationen bei der Bewältigung ihrer Traumata zu Seite steht.