Vom „NIE WIEDER!“ zum „IMMER WIEDER!“?

Eine Stellungnahme der Initiative NIE WIEDER – Erinnern für die Zukunft – Gemeinsam gegen Rechts

Wir sind entsetzt über den offen aufflammenden Antisemitismus im Zuge propalästinensischer Solidaritäts­kundgebungen in deutschen Städten und im Ausland. Das Beleidigen oder Diffamieren von religiösen oder staatlichen Symbolen bis hin zu Fahnenverbrennungen oder gar Angriffen auf Menschen und Synagogen sind durch nichts zu rechtfertigen und müssen durch Polizei und Justiz unterbunden werden.

Wir können von hier aus nichts an der Situation in Israel/Palästina ändern, aber wir wünschen von ganzem Herzen allen Menschen dort FRIEDEN und ein friedliches Zusammenleben!

Trotz aller unterschiedlichen Ansichten – auch in unserer Initiative – zu den Gründen und Anlässen für die nahezu 4000 Raketen der Hamas aus dem Gazastreifen und ihrer Verbündeten aus dem Libanon und der massiven israelischen Gegenwehr sagen wir gerade jetzt:

  • wir wollen mit dieser Stellungnahme ein Zeichen gegen Diskriminierung, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit setzen
  • wir sagen in aller Deutlichkeit:  Antisemitismus ist nicht impor­tiert, er hat vor 1933 zur Machtübergabe an die Nazis beigetragen und er war nach 1945 nie wirklich besiegt.
  • Hass und Antisemitismus, wie ihn vor allem rechtsextremistische Organisationen und Verschwö­rungserzähler*innen auf der Straße und im Netz verbreiten, sind keine Meinung, deren freie Äuße­rung zu schützen wäre. Sie führen zu Gewalt und sind zum einen mit allen gesetzlichen Mitteln zu verhindern und zu bestrafen. Zum anderen müssen Prävention und Aufklärung vor allem Kinder und Jugendliche vor antisemitischen Orientierungen schützen
  • wir müssen alles dafür tun, dass Juden und Jüdinnen in Deutschland angstfrei und unbehelligt leben können – schlimm genug, dass das offensichtlich für einen zunehmenden Teil der Bevölkerung nicht selbstverständlich zu sein scheint

Als Gruppe von Worpsweder Bürger*innen, von denen einige aus unterschiedlichen Parteien und Organisatio­nen kommen, eint uns die Überzeugung, gegen Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskri­minierung von Minderheiten für ein friedliches Zusammenleben in Worpswede eintreten zu wollen.

Setzen wir unbeirrt dem Immer-wieder von Hass und Antisemitismus unser Motto

„NIE WIEDER!“

entgegen.

Wir freuen uns sehr, dass Pastor Jörn Contag (Mitglied unserer Initiative) am Pfingstsonntag während des open-air-Gottesdienstes vor der Scheune die Zusammengehörigkeit der Völker und die Verbundenheit des christlichen Glaubens zum Judentum zur Sprache bringen wird.