AUFRUF ZUM INTERNATIONALEN TAG DER BEFREIUNG AM 8. MAI 2023

Als sich am 25. April 1945 sowjetische und US-amerikanische Soldaten am Ost­ufer der Elbe bei Kreinitz erstmals trafen, feierten sie gemeinsam.

Für sie war es ein Feiertag: Die Befreiung der Menschen vom NS-Regime. Sie schworen gemeinsam: NIE WIEDER KRIEG. Einige dieser Soldaten wurden später zu aktiven Friedenskämpfern.

Gleichzeitig starben im April 1945 tausende Menschen im Kampf ge­gen die Reste der Deutschen Wehrmacht, als Flüchtlinge, auf den To­desmärschen aus den Konzentrationslagern, als Deserteure. Noch zwischen dem 6. und 10. April 1945 transportierten die Nazis mehrere tausend Häftlinge aus dem KZ Bergen-Belsen unter katastrophalen Bedingungen in drei „verlorenen Zügen“ in den Osten. Der letzte die­ser Züge endete nach einer Irrfahrt von zwei Wochen in Tröbitz, Süd­brandenburg. Dort wurden die Überlebenden am 23. April 1945 von sowjetischen Soldaten befreit. Zu ihnen gehörte ein 5-jähriges Mäd­chen, das in Bergen-Belsen zu den etwa 3000 inhaftierten jüdischen Kindern und Jugendlichen gehörte und das im KZ seine beiden Eltern durch Hunger und Krankheit verloren hatte. Von der Geschichte dieses Mäd­chens soll während der Veranstaltung am 8. Mai berichtet werden.

Der 8. Mai 1945 ist ein Feiertag und zugleich ein Tag der Erinnerung: an die Schrecken der NS-Herrschaft, an die Millionen Opfer, an den Widerstand gegen das NS-Regime. Nichts darf vergessen werden, am 8. Mai nicht und an keinem anderen Tag.

Der Schwur der Soldaten der Roten Armee und der US-Streitkräfte vom 25. April 1945 in Kreinitz ist aktueller denn je. Die Charta der Vereinten Nationen vom Oktober 1945 verbietet einen Angriffskrieg und Gewalt in den internationalen Beziehungen. In diesem Kontext ist der 8. Mai 2023 eindringliche Mahnung, den Krieg in der Ukraine durch einen sofortigen Waffenstillstand und den Rückzug aller russischen Truppen zu beenden, ebenso wie die anderen Kriege auf dieser Welt, die unermessliches Leid und unendli­che Zerstörung verursachen.

Wir rufen alle Worpsweder*innen auf, am Tag der Befreiung der Opfer des Nationalsozialismus und der Befreiung Deutschlands und ganz Eu­ropas von Krieg und Faschismus durch die Truppen der Alliierten zu ge­denken.

Die Gedenkveranstaltung findet auf dem Rosa-Abraham-Platz am 08.05.2023 um 17.00h statt.

Redner: Dr. Harro Jenss, Initiative NIE WIEDER – Erinnern für die Zukunft – Gemeinsam gegen Rechts

Wir sammeln für AMCHA, eine Organisation in Israel, die den Überlebenden der Shoa sowie deren nachfolgenden Ge­nerationen bei der Bewältigung ihrer Traumata zur Seite steht. Unterstützt wird sie von AMCHA Deutschland. Aktuell sol­len die Spenden die medizinische Versorgung der besonders gefährdeten hochbetagten Shoa-Überlebenden in der Uk­raine unterstützen.

Der 8. Mai ist ein Anlass, über den seit Februar 2022 tobenden Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine im Lichte unserer historischen Erfahrungen nachzudenken. Hier unser Text dazu: Wie enden Kriege?