Stellungnahme zur Gewalt aus der Gruppe rechter Querdenker und Querdenkerinnen in Worpswede

Von der Initiative NIE WIEDER – Erinnern für die Zukunft – Gemeinsam gegen Rechts haben wir sechs Monate lang ab Anfang Januar dieses Jahres jeden Montag mit unseren angemelde­ten Tref­fen am Rathaus verhindert, dass Querdenker*innen und andere Mitglieder der rechten Szene aus Worpswede und umzu den Platz vor dem Rathaus besetzen konnten. Sie demons­trierten dann auf dem Dorfplatz gegen die Maßnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pande­mie und gegen unsere Solidarität mit der durch die russische Armee angegriffene Ukraine. Zusätzlich meldete eine Gruppe Worpsweder Bürger*innen von Ende März bis Ende Mai jeden Montag ab 17.45 Uhr eine Versammlung auf dem Dorfplatz an, um von dort aus zum Rathaus zu gehen. Gemeinsam wollten wir verhin­dern, „dass rechtsradikale Bewegungen die Räume besetzen, dass neo­völkische Dogmen die Dis­kurse durchziehen, dass revisionistische, antidemokratische Ambitio­nen normalisiert und bagatelli­siert werden.“ (Die Publizistin Carolin Emcke in ihrer Laudatio zum Paul-Spiegel-Preis, in: Jüdische Allgemeine vom 7.7.22)

Der Vorgang

Am 11.7.22 kam – wie jeden Montag – eine Gruppe engagierter Worpsweder Bürger*innen zur Beobachtung einer nicht angemeldeten kleinen Versammlung von „Montagsspaziergänger*in­nen“ auf dem Worpsweder Dorfplatz zusammen. Dieses Mal war unter letzteren ein Mitglied der Klein­partei „Die Basis“ – laut Wikipedia der parteipolitische Arm der „Querdenker“-Bewegung – und sammelte Unterschriften, um bei der Landtagswahl im Oktober antreten zu können. Die Frau gab auch einen Zettel an eine der Worpsweder*innen, wurde dann aber informiert, dass diese eine Gegnerin der Querdenker sei, und forderte daraufhin ihren Zettel zurück. Als sie ihn nicht bekam, versuchte sie ihn sich mit Gewalt zurückzuholen, stürzte sich aufdie vor ihr Sitzende, würgte sie mit beiden Händen, schlug ihr auf den Kopf und riss ihr die Brille vom Gesicht. Die Angegriffene wurde verletzt. Es fanden sich Würgemale am Hals undRötungen am Kopf.Im Krankenhaus wurde eine Schädelprellung diagnostiziert. Freund*innen der Verletzten gelang es, die aggressive Frau fortzuziehen und die Polizei zu rufen. Querdenker, die zwei Meter danebenstanden, reagierten nicht und entfernten sich, als wäre nichts passiert.

Die Polizei notierte den Hergang und die Verletzungen. Ein Krankenwagen wurde gerufen, da die Verletzte kollabierte. Sie wurde zur Notaufnahme gebracht. Sie hat weiterhin Schmerzen.Eine Anzeige wegen Körperverletzung wurde erstattet.

Mit diesem Vorfall ist in Worpswede endgültig das Selbstbild der Querdenker*innen vom harmlosen, un­bescholtenen Bürger, der dort mit anderen „spazieren geht“ und sich der Gemeinschaft erfreut, zer­stört.

Die unkontrollierte Wut der Frau ist nicht zuletzt ein Resultat der monatelangen Hetze in Social Media, besonders in den Telegramgruppen: Das ständige Bestärktwerden in der Über­zeugung, dass nur die Querdenker*innen noch klar denken, dass sich alle außerhalb ihrer Ge­meinschaft gegen sie wenden, die Eliten auf der ganzen Welt Teil einer menschheitszerstö­renden Verschwörung sind und nur der „Freiheitskampf“ der „Montagsspaziergänger*innen“ die Welt vor dem Untergang retten kann.  Der Schritt zur Gewalt ist bei diesem Selbstverständnis nicht mehr weit.

Von der Meinung über die Drohung zur Gewalt

Der geschilderte Verlauf ist weder zufällig noch einmalig. Er zeigt das Muster, nach dem alle rechten Bewegungen seit jeher vorgehen – auf nationaler Ebene, wenn sie die Demokratie zer­stören wollen; im lokalen Maßstab, wenn sie ihren fixen Ideen und ihrer Wut öffentlich Gel­tung verschaffen wollen.

Anfangs geht es scheinbar um die Meinungsfreiheit. Sie wollen, dass auch mit ihnen diskutiert wird. Wir erinnern uns der Leuchttafel, die einer der Querdenker mit sich her­umtrug: „Wir müssen reden.“ Sie wollen aber nicht reden, sondern ihre Meinung durchsetzen. Und sie besetzen und deuten Begriffe wie „Freiheit“, „Frieden“ etc. um wie es schon Orwell in seiner bekannten Dystopie „1984“ für den „Neusprech“ beschrieben hat: „Krieg ist Frieden; Freiheit ist Sklaverei; Unwissenheit ist Stärke.“

Ihre Aufzüge haben immer etwas Drohendes. Jeder spürt das, der nicht ihre Meinungen vertritt. Und von der Drohung ist es nicht weit zur Gewalt. 

Gewalt ist der Weg, auf den rechte Bewegungen setzen. Das haben sie in den zwanziger Jah­ren getan mit ihren „Saalschutztruppen“, das tun sie heute, wenn ihnen der Staat den Freiraum lässt. 

Die gerichtliche Aufarbeitung

„Zivilcourage zeigt sich sichtbar im öffentlichen Raum. Es gibt sie nicht im Verborgenen. Zivilcourage allein und klammheimlich zu Hause gibt es nicht. Das ist bloß Maulheldentum.“ (nochmal Carolin Emcke). Aber wo ge­waltfreie Diskussion auf gewalttätige Gruppen trifft, reicht Zivilcourage nicht aus. Das ist dann eine Sache der Polizei, die hoffentlich eingreifen wird, bevor ein solcher Angriff noch einmal ge­schieht, und eine Sache der Gerichte.

Wir sind solidarisch mit der Angegriffenen. Wir hoffen, dass ihre Anklage nicht auf eine Justiz trifft, die auf dem rechten Auge blind ist, und wünschen uns allen, dass wir uns durch rech­te Gewalt nicht einschüchtern lassen. 

„Ich will mein Leben zurück!“ – Tanyas Flucht vor dem Krieg

Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.

Bertolt Brecht, 1951

Einladung

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24.2.2022 ruft die Initiative NIE WIEDER – Erinnern für die Zukunft – Gemeinsam gegen Rechts jeden Montag zu einer Versammlung vor dem Worpsweder Rathaus auf – als Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine, den Geflüchteten, den russischen Deserteuren und Oppositionellen und den in Folge dieses Krieges von Hungerkatastrophen bedrohten Menschen. Und gegen die Verdrehungen der Querdenker*innen, die die angegriffenen ukrainischen Opfer und „den Westen“ zu Tätern machen.

Für den sofortigen Abzug aller russischen Truppen!

Am Montag, den 30.5.2022 wollen wir uns wieder um 18.00h vor dem Rathaus, Bauernreihe 1, mit möglichst vielen Menschen aus Worpswede und anderen Orten, Erwachsenen und Jugendlichen versammeln.

Als Gast spricht Tetyana Chernyavska, 2. Vorsitzende des Vereins „Ein Herz für die Ukraine e.V.“ aus Bremen.

Für die Gemeinde begrüßt Bürgermeister Stefan Schwenke,

für die Initiative NIE WIEDER Dr. Bernd Moldenhauer.

Im Anschluss daran sehen wir in der Bötjerschen Scheune den halbstündigen Film

„Ich will mein Leben zurück!“ – Tanyas Flucht vor dem Krieg

„Tanya ist 31 und verliert zum zweiten Mal ihr zu Hause. 2014 musste ihre Familie aus Donezk fliehen, als prorussische Separatisten dort die Macht übernahmen. Am 24. Februar floh sie aus Kiew. Auf der Flucht träumt sie ihrem alten Leben nach“ (aus der Ankündigung des Films).

(Ein Film von Linda Vierecke, Deutsche Welle)

Danach können wir über die Ansprachen und den Film ins Gespräch kommen.

Der Eintritt ist frei.

Über Spenden vor Ort freut sich der Verein „Ein Herz für die Ukraine e.V.“ oder auf das Konto:

Herz für die Ukraine e.V.
Sparkasse Bremen

IBAN: DE08 2905 0101 0081 4927 95

BLZ: 290 501 01

Stichwort: Solidaritätsveranstaltung Worpswede

8. Mai und Vandalismus

Die Veranstaltung unserer Initiative zum Tag der Befreiung war zwar mit 54 Anwesenden nicht so gut besucht wie bei anderen Gedenktagen, aber ein eindrucksvolles Zeichen der Erinnerung an die Befreiung vom Faschismus und eine Manifestation gegen den russischen Angriffskrieg und für dessen sofortige Beendigung.

Hier finden Sie die Redebeiträge von Almut Helvogt und Hermann Kuhn und die sehr bewegende Lesung mit Berichten von ukrainischen Shoaüberlebenden.

Leider werden die rechten Vandalen in Worpswede immer destruktiver:
Unsere an den Bäumen befestigten Einladungsplakate wurden zum großen Teil entwendet, unsere großen, gedruckten Banner in der Nacht auf heute zerstört, ein Cabriofahrer rief uns den Nazigruss „He*l H*tler“ zu.

Gerade jetzt sollten alle Demokrat*innen solidarisch zusammenhalten und nicht tatenlos zuschauen, wie die Rechten in verschiedenen Gegenden Deutschlands radikaler werden!

Gedenkveranstaltung zum 8. Mai – Tag der Befreiung

Wir rufen alle Worpsweder*innen auf, am Tag der Befreiung an die Opfer des Nationalsozialismus und die Befreiung Deutschlands und ganz Europas von Krieg und Faschismus durch die Truppen der Alliierten zu erinnern.

Die Gedenkveranstaltung findet auf dem Rosa-Abraham-Platz  am 8. 5. 2022 um 17.00h statt.

Der 8. Mai 2022 ist neben der Erinnerung eindringliche Mahnung, den Krieg in der Ukraine durch einen sofortigen Waffenstillstand zu beenden ebenso wie die anderen Kriege auf dieser Welt, die unermessliches Leid erzeugen.

  • Begrüßung: Dr. Almut Helvogt, Initiative NIE WIEDER, Worpswede
  • Rede: Dr. Hermann Kuhn, Vorsitzender der DIG Bremen/Unterweser e.V.
  • Kurze Lesung durch die Mitglieder der Initiative: Aussagen von Shoa-Überlebenden 1945 / Aussagen ukrainischer Shoa Ü-erlebender 2022
  • Gespräche untereinander und mit dem Redner

Aufruf zum Gedenken:

Darf man nicht wissen wollen?

Thomas Mann nach der Befreirung am 8. Maia 1945

Seine und unsere Antwort lautet: Nein! Nein, weil es unsere demokratische und weil es unsere menschliche Pflicht ist.“

Frank Imhoff, Präsident der Bremischen Bürgerschaft am 27.1.2022

Wissen heißt Nach-Denken. Nach-Fragen. Sich erinnern. Sich bewusst machen, wie es zur Nazidiktatur kommen konnte und warum der 8. Mai 1945 kein Tag der Kapitulation für Deutschland war, sondern

der Tag der Befreiung vom verbrecherischsten und mörderischsten Herrschaftssystem in der Menschheitsgeschichte.

Erst 1985 sprach es Richard von Weizsäcker als erster Bundespräsident aus:

„Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.“

Nicht die Alliierten waren schuld, dass ganz Deutschland in Trümmern lag – die Truppen der Alliierten konnten nur auf diesem Weg Europa vom Krieg befreien, den Deutschland 1939 angefangen hatte. Der größte Teil der deutschen Bevölkerung hat die Nazidiktatur offen oder stillschweigend unterstützt und den Krieg mitgetragen.

Noch heute denkt knapp die Hälfte der Bevölkerung (47 Prozent), die meisten Deutschen damals hätten „nicht so viel“ bis keinerlei Schuld an der Vernichtung der Juden getragen. 81 Prozent der Befragten sagen, vom Holocaust hätten die meisten Deutschen nichts oder nichts Genaues gewusst. (Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF, 2020)

Die deutsche Bevölkerung wusste von diesem Grauen, selbst aus den Vernichtungslagern in Osteuropa gab es heimlich Nachrichten. Dreißig Konzentrationslager und 1.300 Außenlager gab es in Deutschland. Weitere 2.300 Lager, etwa Arbeitserziehungslager, außerdem Ermordungsorte für Erwachsene, Jugendliche und Kinder mit Behinderungen. Dazu weitere 20.000 Lager für Zwangsarbeiter*innen. Insgesamt fast 24.000 Lager, in denen Juden, Jüdinnen, Sinti, Roma, Homosexuelle, Oppositionelle, Zwangsarbeiter*innen, Kriegsgefangene, „Asoziale“, verurteilte Straftäter*innen, Denunzierte u.a. verhungerten, erkrankt starben, sich zu Tode schufteten, gefoltert bzw. ermordet wurden. Viele Deutsche waren Nachbarn der Lager. Und sie hatten die Reichspogromnacht 1938 erlebt, den ersten Höhepunkt offener und öffentlicher Gewalt gegen Juden und Jüdinnen in Nazideutschland.

Die amerikanische Armee zwang die Weimarer Bevölkerung, das KZ Buchenwald fünf Tage nach seiner Befreiung zu besuchen. Eine Journalistin beschreibt die Szene: „Frauen fielen in Ohnmacht oder weinten. Männer bedeckten ihr Gesicht und drehten die Köpfe weg. Als die Zivilisten immer wieder riefen: ›Wir haben nichts gewußt! Wir haben nichts gewußt!‹, gerieten die Ex-Häftlinge außer sich vor Wut. ›Ihr habt es gewußt‹, schrien sie. ›Wir haben neben euch in den Fabriken gearbeitet. Wir haben es euch gesagt und dabei unser Leben riskiert. Aber ihr habt nichts getan.‹“ (M. Bourke-White, Korrespondentin der Illustrierten Life im Nachkriegsdeutschland)

Nicht-Wissen-Wollen heisst Leugnung, Abwehr, Wegsehen. Das alles sind Bausteine für Rechtsextremis-mus, Antisemitismus und Rassismus. Der Aufstieg der AfD, das Attentat von Halle, die Morde in Hanau, Gewalt gegen Juden und Geflüchtete, rechte Netzwerke in Polizei und Bundeswehr, Leugner der Shoa in sozialen Medien und Judensterne auf Corona-Demonstrationen – das alles zeigt uns, dass Teile unserer Gesellschaft nicht aus der Geschichte lernen wollen und dass wir uns der Frage stellen müssen: Wird aus dem „NIE WIEDER!“ ein „Schon wieder?“ Oder ein „Immer wieder?“

Auch andere wollen nicht aus der Geschichte lernen, dass Kriege nur Verlierer haben, dass Krieg Tod, grenzenlose Zerstörung und unvorstellbares Leid bedeutet.  Die Vergangenheit wird plötzlich gegenwärtig. Erschüttert stehen wir vor dem vom russischen Staatspräsidenten Putin und seinen Gefolgsleuten begonnenen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Mitten in Europa ist wieder Krieg! Das heutige Russland und die heutige Ukraine haben als Teile der früheren Sowjetunion neben Polen und der jüdischen Bevölkerung Europas die größten Verluste durch Shoa und Nazikrieg erlitten. Jede Familie in der Sowjetunion hatte durch den Naziangriffskrieg und die Shoa Opfer zu beklagen, die Erinnerung an dieses Leid ist tief in der Bevölkerung verankert. Diese Erinnerung an den „Großen Vaterländischen Krieg“ gegen Nazi-Deutschland mißbraucht Putin, wenn er den Krieg mit der angeblichen „Entnazifizierung“ von Staat und Gesellschaft der Ukraine durch die russische Armee legitimiert.

Auch in Russland und auch bei uns gibt es Befürworter*innen dieses Angriffskriegs. Sie haben nichts lernen wollen aus der Vergangenheit. Sicher gibt es in der Ukraine eine rechtsextreme Szene. Mit der Wahl von Präsident Selenskij (mit jüdischen Wurzeln) und durch seine Politik (z.B. Verabschiedung eines Gesetzes gegen Antisemitismus) kann sie an Bedeutung verlieren.

Putin umgibt sich mit Faschisten und Kriegsverbrechern wie Alexander Dugin, seinem Chefideologen und faschistischen Philosophen, mit Dimitri Utkin, einem Verehrer des Nationalsozialismus und Anführer der berüchtigten Wagnergruppe und anderen ähnlich Gesinnten.

Rechtsextremismus in einer Gesellschaft wäre ausserdem kein Grund, ein Land zu überfallen, Tausende Menschen zu töten, Millionen zu Flüchtlingen werden zu lassen, Städte, Landwirtschaft und Gedenkstätten zu zerstören und unübersehbare globale Schäden zu verursachen. Eine Lehre nach dem Zweiten Weltkrieg war die Ächtung eines Angriffskrieges in der UN-Charta von 1945! Es gibt überhaupt keine Rechtfertigung für Angriffskriege, auch nicht gegen die Ukraine.

Wir sammeln für AMCHA, eine Organisation in Israel, die den Überlebenden der Shoa sowie deren nachfolgenden Generationen bei der Bewältigung ihrer Traumata zur Seite steht. Unterstützt wird sie von AMCHA Deutschland. Aktuell sollen die Spenden die medizinische Versorgung der besonders gefährdeten hochbetagten Shoa-Überlebenden in der Ukraine unterstützen.

Zusätzlich zu unserem Aufruf für die Gedenkveranstaltung am 8.5.2022 möchten wir auf ein Thema eingehen, dem die Gefahr droht, in seiner Vielfalt und seinem Umfang immer stärker in Vergessenheit zu geraten: dem Widerstand gegen die Nazidiktatur.

Der Aufruf wird unterstützt von:

  • AG „Aufarbeitung der NS-Zeit in Worpswede“ im Heimatverein Worpswede
  • Bildungsstätte Bredbeck
  • Bündnis für Demokratie OHZ
  • Bürgermeister der Gemeinde Worpswede 
  • CDU Worpswede                                                         
  • Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) Bremen / Unterweser e.V.                             
  • Bündnis 90/Die Grünen OV Worpswede       
  • DIE LINKE Worpswede
  • Ev.-luth. Kirchengemeinde Hüttenbusch    
  • Ev.-luth. Kirchengemeinde Worpswede       
  • FDP Worpswede                      
  • Förderverein Maria Frieden e.V. Worpswede
  • Freunde Worpswedes e.V.                                     
  • Heimatverein Worpswede e.V.                        
  • Heinrich-Vogeler-Gesellschaft Verein Barkenhoff Worpswede e.V.
  • SPD Worpswede                                        
  • Stiftung Worpswede                                                
  • UWG Worpswede

Jeden Montag am Rathaus!

Seit Anfang 2022 treffen sich Menschen vor dem Worpsweder Rathaus, um es vor den sogenannten „Spaziergängen“ von Coronamaßnahmen-Gegner*innen zu verteidigen. Diese „Spaziergänge“ finden nach Aufforderung in den Telegram-Gruppen „Freie Niedersachsen“ und „Freiheitsbote Worpswede“ als unangemeldete Demonstrationen um 18 Uhr mit Start in der Bergstraße statt. Wir melden regelmäßig Demonstrationen für 18 Uhr am Rathaus an, eine weitere Gruppe beginnt um 17:45 Uhr in der Bergstraße und stößt dann zu uns.

Weitere Informationen und Beiträge von den Kundgebungen finden Sie hier.

Aufruf zu einem Gedenken

für alle Opfer des Nationalsozialismus

am 27. Januar 2022 ab 17.00h auf dem Rosa-Abraham-Platz in Worpswede

Die Erinnerung darf nicht enden; sie muß auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedanken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken“

Bundespräsident Roman Herzog im Januar 1996 zur Einführung des bundesweiten Gedenktages – Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Januar 1945 durch die Rote Armee

In Zeiten einer erstarkenden und aktiven rechten Bewegung, in der öffentlich mit einem Judenstern auf der Brust die Auffassung vertreten wird, das Erdulden der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sei gleichzusetzen mit dem unvorstellbaren Leid der Verfolgten und Ermordeten während der Nazi-Diktatur – gerade in dieser Zeit gedenken wir aller Opfer des nationalsozialistischen Terrorregimes.

Die Ursachen, die zur Nazi-Herrschaft geführt haben und die unmenschlichen Grausamkeiten der Nazis dürfen niemals vergessen werden! Rechtem Gedankengut müssen wir entschieden und konsequent entgegentreten!

Lasst uns gemeinsam am 27. 1. 2022 ab 17.00h den Rosa-Abraham-Platz mit Blumen, Lichtern und Plakaten zu einem leuchtenden Feld der Erinnerung und des stillen Gedenkens machen!

Wir bitten um Spenden für AMCHA, eine nicht-staatliche Organisation in Israel, die den Übelebenden der Shoah sowie deren nachfolgenden Generationen bei der Bewältigung ihrer Traumata zur Seite steht. Unterstützt wird sie von AMCHA Deutschland. Spendenkonto: AMCHA Deutschland, IBAN: DE90 5206 0410 0003 9113 65, Verwendungszweck: Erinnern Worpswede

Der Aufruf als PDF-Datei:

Zum diesjährigen Gedenken wollen wir vor allem auf das Schicksal der versteckten, ermordeten und überle­benden Kinder und Jugendlichen in der Shoah hinweisen. Dazu finden Sie hier unser Themenflugblatt oder hier als PDF-Datei:

Aufruf zur Demonstration

Demokratie basiert auf Verantwortung und Solidarität – nicht auf Verschwörungsglauben und Wut

An alle Worpsweder Bürger und Bürgerinnen!  

„Montagsspaziergänge“ von Impfskeptiker*innen und Impfgegner*innen, die bewusst oder unbewusst meinen, dass ihr Anliegen am besten aufgehoben ist bei Coronaleugner*innen, Verschwörungsgläubi­gen und Rechten unter der „Schirmherrschaft“ der „Freien Niedersachsen“ und der „Freiheitsboten Worpswede“, wollen wir nicht unwidersprochen hinnehmen!

Wir stehen für:

  • Demokratische Meinungsvielfalt – gegen rechten Meinungsterror! Für ein breites Bündnis gegen rechts!
  • Coronaleugnen und Verschwörungsglauben sind kein Widerstand wie der von Sophie Scholl 1943: Sie wurde von den Nazis ermordet! Diese Vereinnahmung von Sophie Scholl durch „Corona-Demonstranten“ ist verabscheuungswürdig.
  • Das Leben im Versteck, Denunziation und Ermordung von Anne Frank im Vergleich mit Corona-Regeln zu zitieren, ist eine Schande!
  • Die Erzählung von der „Corona-Diktatur“ und Vergleiche mit der NS–Diktatur entbehren jeder Grundlage.
  • Impfskepsis ist o.k. – Nicht aber Wissenschaftsfeindlichkeit oder Verschwörungsglauben!
  • Impfskeptiker*innen und Impfgegner*innen müssen sich eindeutig von „Freien Niedersachsen“ und „Freiheitsboten Worpswede“ abgrenzen!
  • MNS, Abstandhalten,Kontaktreduktion, Hygienemaßnahmen und Impfen – Das ist KEINE Nazidiktatur!
  • Dank an alle Ärzt*innen, Pflegekräfte und an alle anderen Menschen,die bei der Bewältigung der Pandemie helfen
  • Impfen ist Solidarität! Wir wollen nicht an Covid-19 sterben! Für ein hohes Schutzniveau durch Impfen!
  • Gerechtigkeit bei der Impfstoffverteilung! Genügend Impfstoff auch für die armen Länder!

Gemeinsam wollen wir am Montag, den 10. Januar 2022 um 17.00h, in einer angemeldeten Demonstration vom Dorfplatz zum Rathaus gehen und einen Kreis um unser Rathaus bilden – mit Masken und Abstand. Wir schützen den Sitz der Demokratie in Worpswede auch in dieser besonderen Zeit.