Zum Terrorangriff der Hamas auf Israel

Die Hamas hat am 7.10.2023 vom Gazastreifen aus einen mörderischen Angriff auf Israel
gestartet.
Israel wird 50 Jahre nach dem Jom Kippur Krieg massiv in seiner Existenz bedroht. Und das
zu einem Zeitpunkt, in dem es innerlich zerrissen ist durch die Angriffe einer rechten Regierung auf die Demokratie und außenpolitisch Fortschritte in der Kooperation mit verschiedenen arabischen Staaten gemacht (Abraham-Abkommen) oder vorbereitet hat (mit Saudi-Arabien). Das erstere nutzt die Hamas aus, letzteres soll verhindert werden.

Wir zitieren aus einem Brief von  Ofer Waldman (Haifa), früher Hornist des West-Eastern Diwan Orchestra (SZ v. 11.10.23):

„Wären die Ziele der Hamas-Terroristen  die Militäranlagen um Gaza herum gewesen, hätte man von einer kriegerischen Handlung sprechen können. Doch sie stürmten Ortschaften, in einigen Dörfern waren bald sämtliche Einwohner tot oder verschleppt.Die Zahlen, Stand Donnerstag  morgen: mehr als 1200 Tote, davon etwa 1000 Zivilistinnen und Zivilisten. Kinder, die mit verbundenen  Händen erschossen wurden. 3000 Verwundete. Eine unbekannte Zahl vergewaltigter Frauen. Über 100 Verschleppte, darunter kleine Kinder, Mütter, ältere, zum Teil demente Menschen. Dabei filmten sich die  Hamas-Terroristen, zum Teil mit den Handys ihrer Opfer, posteten ihre Bilder in den sozialen Medien, wo sie auch Israelis sahen – parallel zu den Bildern, die Familien posteten … Wer hat mein Kind gesehen? Meine Eltern? Meinen Mann, meine Frau?“

Die Hamas feuerte Tausende Raketen auf die Zivilbevölkerung, wobei die Bewohnerinnen und Bewohner des Gazastreifens als menschliche Schutzschilde benutzt werden, indem Schulen und andere zivile Gebäude als Deckung für Kommandozentralen, Abschussrampen und Waffenlagerstätten dienen.

Die Hamas-Terroristen gehen so vor, wie es vom IS bekannt ist. Von Hass geleitete unvorstellbare Brutalität, Enthauptungen, wahllose Erschießungen von gefesselten und fliehenden Menschen und Demütigungen von Entführten. Zurück bleiben Tote, Zerstörung und Hass.

Die Hamas hat nie ein Hehl daraus gemacht, dass sie Israels Existenz – egal in welchen
Grenzen – nie anerkennen wird: „Free Palestine – from the river to the sea!“ Auf diese
Landkarte passt kein jüdischer Staat.

Die Sicherheit Israels wurde zur deutschen Staatsräson erklärt. D.h. in einer Situation, in der
Israels Existenz so schlimm wie noch nie bedroht ist, muss die deutsche Regierung ihre Solidarität mit der israelischen Regierung und der israelischen Bevölkerung nicht nur mit Worten zeigen. Sie sollte die Zahlungen an die palästinensischen Behörden einstellen, solange nicht gesichert ist, dass sie weder bei der Hamas noch als Renten bei Familien von Selbstmordattentätern ankommen. Die Regierung sollte alle Möglichkeiten nutzen, die von der Hamas entführten Geiseln zu retten. Zudem muß sie verstärkt dafür Sorge tragen, dass die Jüdinnen und Juden sowie jüdische Einrichtungen vor antisemitischen Angriffen und Gewaltakten geschützt werden.

Ian Bild, Mitglied unserer Initiative, schreibt:

„Meine Mutter wohnt in Israel, in Herzliya bei Tel Aviv, und meine Schwester wohnt mit ihrer Familie im Kibbuz Neve Yam in der Nähe von Haifa.

Die unmittelbare Familie ist in Sicherheit, doch die Lage in der Region ist schrecklich. Verwandte im Kibbuz Nir Oz an der Grenze zu Gaza überlebten die Massaker von der Hamas, aber mindestens 25 Kibbuz-Bewohner und -Bewohnerinnen wurden dort ermordet und etwa 80 entführt. In Gaza ist die Lage für die Bevölkerung auch furchtbar und könnte noch schlimmer werden.

Trotz allem möchte ich einen Hoffnungsschimmer in die schreckliche und schockierende Situation im Nahen Osten werfen.
Vor einigen Jahren habe ich für Deutschlandradio ein Feature über ein Dorf zwischen Tel Aviv und Jerusalem mit dem Namen: Neve Shalom / Wahat al Salam – auf Deutsch: Oase des Friedens – gemacht. Im Dorf leben und arbeiten Juden und Jüdinnen, Palästinenser und Palästinenserinnen zusammen. Sie haben eine Schule, in der ihre Kinder gemeinsam lernen, und ein Begegnungszentrum, in dem Gruppen von allen Seiten zusammenkommen, um ihre komplexen und unterschiedlichen Narrative zu diskutieren. Sie verstecken ihre Differenzen nicht unter dem Teppich, sondern versuchen, durch Diskussion und gegenseitige Freundschaft Lösungen zu finden.

Es gibt viele andere Beispiele in Israel / Palästina, Hoffnungsschimmer in einem ansonsten feindseligen Umfeld, die dennoch zeigen, dass Menschen von allen Seiten, ohne Anklage und Gewalt zusammenleben, arbeiten und diskutieren können.“