Vortrag und Diskussion: Antisemitismus und die Situation in Niedersachsen

Freitag, 03.September 2021 um 18.00 Uhr

Bötjersche Scheune, Bauernreihe 3, Worpswede

In Kooperation mit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Bremen Unterweser e.V.

Begrüßung und Einführung: Dr. Bernd Moldenhauer, Initiative NIE WIEDER und DIG Bremen/Unterweser e.V.

Vortrag: Dr. Franz Rainer Enste, Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Hannover

Eintritt frei

Beleidigungen, Bedrohungen, Hetze in sozialen Netzwerken, gezielte Sachbeschädigungen, tätliche Angriffe bis hin zum Mord – Antisemitismus findet in vielfältigen Erscheinungsformen und täglich in Deutschland auf den Straßen, in Schulen und anderen Bildungsstätten, im Netz, in politischen Institutionen, in Familien statt.

Antisemitismus hat nichts mit dem Verhalten der Juden selbst zu tun. Antisemitismus besteht aus Projektionen der Antise­mit*innen auf ihre Opfer wie: reich, machtbesessen, Christusmörder…, ist Hass auf Juden und Jüdinnen als Einzelne, als Gesamtheit, auf ihre Gemeindeinstitutionen, religiösen Einrich­tungen und Symbole, ist Hass auf die Existenz eines jüdischen Staates. Wir finden Antisemitismus in allen Teilen der Gesellschaft, vor allem jedoch in rechten/rechtsextremen Organisationen und Milieus.

Juden und Jüdinnen müssen ohne Angst vor Bedrohungen und Gewalt im friedlichen Miteinander aller Bür­ger*innen in Deutschland und anderswo leben können. Das Leben auf „gepackten Koffern“ darf nie wieder zum jüdischen Alltag gehören. Zu diesem angstfreien Leben und zur Aufklärung über Antisemitismus beizu­tragen, ist eine der wesentlichen Aufgaben der Landes- und des Bundesbeauftragten.

„Wir wollen alles in unserer Macht Stehende dafür tun, dass Menschen jüdi­schen Glaubens auch in Zukunft gerne in Niedersachsen leben, dass sie hier sicher sind und sich willkommen fühlen. Dazu gehört auch, dass sie ohne Angst in der Öffentlichkeit Zeichen ihres Glaubens tragen und eine Synagoge besuchen können. Herr Dr. Enste übernimmt eine wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe – herzlichen Dank dafür.“ (Ministerpräsident Stephan Weil bei der Berufung von Dr. Enste, Oktober 2019)

Wir bitten um eine Spende für AMCHA, eine nicht-staatliche Organisation in Israel, die den Überlebenden der Shoa so­wie deren nachfolgenden Generationen bei der Bewältigung ihrer Traumata zur Seite steht. Unterstützt wird sie von AMCHA Deutschland. Die Erfahrungen in der Arbeit mit Traumatisierten werden auch an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Arbeit mit Geflüchteten in Deutschland weitergegeben.

Die Veranstaltung finden unter den dann geltenden Coronaregeln statt.