Stellungnahme zur Einstellung des Projektes #lautsein – Demokratie leben! des Landkreises Osterholz

Die Entscheidung des Kreistags OHZ, das Bundesprogramm „Demokratie leben“! nicht fortsetzen zu wollen, trifft alle, die sich für Demokratie und gegen die Abschaffung des Rechtsstaats einsetzen. Sie ist in jeder Hinsicht unverständlich. Zu meinen, diese Ent­scheidung nicht öffentlich begründen zu müssen, ist ein Affront. Es macht den Eindruck, als hätten die für diese Entscheidung Verantwortlichen die Wahlergebnisse zum EU-Parlament nicht gelesen oder nicht verstanden oder es wäre ihnen jetzt schon alles egal.

Auch auf Bundesebene drohen durch die Sparvorgaben im Bundeshaushalt politischen Bildungseinrichtungen, Beratungsstellen, Freiwilligendiensten und sozialen Initiativen massive Kürzungen oder gar das Aus dieser Angebote. Damit sind viele zivilgesellschaftliche Organisationen in ihrer Existenz bedroht. Offenbar unterwerfen sich demokratische Parteien schon im Vorhinein der AfD und ähnlichen Formationen. „Demokratie leben!“ heißt gerade für Jugendliche, in demokratischen Beteiligungsprozessen wie dem Programmbeirat, den von der Bildungsstätte Bredbeck organisierten Demokratiekonferenzen etc. Demokratie schätzen und verteidigen zu lernen.

Die extreme Rechte kann außerhalb ihrer Anhängerschaft nur Erfolg haben, wenn die Mehrheit der Wähler und Wählerinnen nicht ahnt, was eine AfD vorhat, wenn sie an der Regierung beteiligt wäre. Gegen diese Ahnungslosigkeit und Geschichtsvergessenheit gehen genau die Initiativen und Einrichtungen an, deren Mittel jetzt gekürzt werden sollen. Die einzig vernünftige politische Entscheidung ist in der gegenwärtigen Lage, alles für die Förderung des demokratischen Bewusstseins und historischen Wissens zu tun. Auch unsere Initiative hat nur gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der Bildungsstätte Bredbeck gemacht. U.a. wurde die szenische Lesung „Rechtsaußen“ vom Mitbegründer der Bremer Shakespeare Company und Autor Chris Alexander in der Bötjerschen Scheune über das Programm „Demokratie leben!“ finanziell unterstützt. Unsere Initiative, die sich auch im Rahmen des Bündnisses „Für Demokratie – Kein Platz für Nazis in Worpswede!“ aktiv gegen die Rechtsentwicklung im Landkreis einsetzt, wird in ihren Möglichkeiten, Theaterprojekte, Vorträge auswärtiger Referent*innen etc. zu organisieren, drastisch beschnitten.

Wir schließen uns der Petition des Bündnisses für Demokratie Lilienthal vom 13.6.2024 an.

Demo am 8.6.2024

Das „Bündnis für Demokratie – Kein Platz für Nazis in Worpswede!“ ruft auf zu einer

Demonstration und Kundgebung vom Rathaus Worpswede zum Dorfplatz

Jede Stimme zählt.

Wir dürfen einen weiteren Rechtsruck in Eropa nicht zulassen.

Die Europawahl 2024 ist von großer Bedeutung für unser aller Zusammenleben.

14:00 Uhr: Treffen am Rathaus. Begrüßung durch Bürgermeister Stefan Schwenke

14:30 Uhr: Demonstration zum Dorfplatz

15:00 Uhr: Kungebung – Grußworte von Umland-Initiativen für Demokratie – Hauptrednerin: Dr. Helga Trüpel, Vorsitzende der Europa-Union, Bremen.

16:00 Uhr: Abschluss

18:30 Uhr: Lesung in der Kunsthalle Netzel: Das Europa der Literaten

Aufruf: Die Demokratie in Europa wählen!

Die  extreme Rechte gegen Europa – Europa gegen die extreme Rechte – Was ist von der AfD im Europaparlament zu erwarten?

Die AfD macht aus ihrer rassistischen, völkischen, anti-homosexuellen Ideologie  keinen Hehl. Antise­mitische Vorstellungen („Globalistische Eliten“), Verschwörungsdenken („Großer Austausch“) und völ­kischer Nationalismus sind wesentliche Bestandteile ihres Weltbildes.

Der Nationalsozialismus ist für sie ein „Vogelschiss der Geschichte“ (Alexander Gauland), für das Gedenken an die Opfer der Nazidiktatur („dämliche Bewältigungsspolitik“) fordert  Björn Höcke eine „erinnerungs­politische Wende um 180 Grad“. Für die AfD ist Antisemitismus ein rein musli­misches Problem  bzw. eins des linken politischen Spektrums.

Die AfD tritt ein gegen Arbeitnehmerrechte und gegen eine ökonomische Umverteilung von oben nach  unten. Die AfD ist eine Partei des Sozialabbaus und unter anderem gegen eine Mietpreisbremse und den Bau von Sozialwohnungen.

Sie ist gegen die inclusive Förderung von benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Engagierten Projekten von Jugendlichen für Selbstbestimmung und Vielfalt will sie die Förderung entziehen.

Mit dem nationalsozialistischen Begriff der „Umvolkung“ agiert sie gegen Andersdenkende, Ausländer*innen, Migrant*innen, auch gegen eingebürgerte Deutsche und gegen Geflüchtete.  „Asylverfahren wird es mit uns nur noch außer­halb Deutschlands geben.“ („AfD – Unser Programm für Europa“)

Die AfD leugnet den menschengemachten Klimawandel und fordert in ihrem „Sofortprogramm für eine AfD-geführte Bundesregierung (2023)“ die komplette Beendigung der Energiewende und eine drastische Senkung der Staatsausgaben für die Klimapolitik.

Die AfD sieht sich als Vertreterin einer „deutschen Leitkultur“ und orientiert sich dabei an der Kulturpolitik der Nazis in den 1930er Jahren. Marc Jongen, der kulturpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, und Björn Höcke, der laut Gerichtsurteil als Faschist bezeichnet werden kann (AfD-Thüringen), sprechen  vom „Kulturkampf“ und der „Entsiffung des Kulturbetriebs“.

Den beiden Spitzenkandidaten der AfD für das Europaparlament,  Petr  Bystron und Maximilian Krah, wurde die parlamentarische Immunität entzogen. Gegen sie wird u.a. ermittelt wegen Bestechlichkeit und Verbin­dungen zu prorussischen und chinesischen Netzwerken.

Auch wenn sie im Wahlkampf wegen der massiven Kritik nicht mehr öffentlich auftreten, so bleiben sie doch Spitzenkandidaten der AfD für die Europawahl.

Gehen wir am 9.6.2024 wählen!

Keine Stimme für die AfD!

Jede Stimme für ein vielfältiges, friedliches, soziales Europa!

8. Mai 1945 – Tag der Befreiung vom NS-Regime – 79. Jahrestag

Der 8. Mai 1945 – die Kapitulation der Deutschen Wehrmacht beendet den Zweiten Weltkrieg. Die Alliierten befreien Deutschland, Europa und die Sowjetunion von der nationalsozialistischen Diktatur, von unvorstellbarem Terror und von Besatzung.

Der 8. Mai – ein Tag des Nachdenkens über die großen Hoffnungen auf Frieden, Freiheit, Gleichheit, Demokratie – in einer Zeit, in der Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus diese Hoffnungen in ungeahnter Weise bedrohen.

Wir laden zu 2 Veranstaltungen ein:

8. Mai 2024, 18.00 Uhr Rosa-Abraham-Platz, Hembergstrasse, Worpswede

  • Lesung zur Erinnerung an das Ende der NS-Diktatur
  • Nie wieder! Schon wieder? Antisemitismus nach dem 7. Oktober 2023: Henrike Müller, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen in der Bremischen Bürgerschaft

9. Mai 2024, 19.00 h, Zionskirche Worpswede

Konzert zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

„UNERHÖRT! – ÜBERLEBEN DURCH MUSIK“

Liv Migdal, Violine – Ulrike Migdal, Text

Musik und Reflexionen im Dialog

Musik von Johann Sebastian Bach, Heinrich Ignaz Franz Biber, Lera Auerbach, Ilse Weber, Alexandre Tansman, Paul Ben-Haim

Eintritt frei. Um eine Spende wird gebeten

Am 8. Mai sammeln wir für AMCHA, eine Organisation in Israel, die den Überlebenden der Shoa sowie deren nachfolgenden Generationen bei der Bewältigung ihrer Traumata zu Seite steht.  

Filmvorführung Hans Keilson

„Bis zur Umkehrbank“


Erinnerungen des Arztes, Psychoanalytikers, Traumaforschers und Schriftstellers Hans Keilson an sein Leben in Deutschland vor und in der Nazizeit und im holländischen Exil.

am 9. 2. 2024 um 19.00 Uhr

in der Rathausdiele Worpswede, Bauernreihe 1

Einführung: Dr. Bernd Moldenhauer, Worpswede

Die Filmemacher Dr. Wilhelm Rösing und Marita Barthel-Rösing (Bremen) sind anwesend.

Wir danken der DIG Bremen/Unterweser e.V. für die finanzielle Unterstützung.

27. Januar 2024 – Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Na­tionalsozialismus

Befreiung des Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und der beiden anderen Konzentrationslager Auschwitz durch die Rote Armee

Aus diesem Anlass rufen wir zu 2 Veranstaltungen auf:

Gedenkveranstaltung:

Lesung von Texten Überlebender und deren Nachkommen vorgetragen von Mitgliedern der Initiative

Worpswede, Rosa-Abraham-Platz, 17.00Uhr, an der Hembergstraße / Udo-Peters-Weg

Programm:

Begrüßung und Einführung: Barbara Gottwald

Themen:

  • Konzentrationslager und Ghetto
  • Überlebenswille
  • Widerstand
  • Befreiung
  • Die Nachkommen von Überlebenden

Zusammenstellung der Lesung von:

Dr. Harro Jenss                                                 Primo Levi

Katharina Hanstein-Moldenhauer    die übrigen Texte

Filmvorführung:

9. Februar 2024 um 19 Uhr im Saal des Worpsweder Rathauses zeigen wir den bewegenden Dokumentarfilm

​Bis zur Umkehrbank – Hans Keilson erinnert sich

Einführung: Dr. Bernd Moldenhauer

Hans Keilson emigrierte 1936 nach Holland. Während des Krieges arbeitete und überlebte der jüdische Arzt und Schriftsteller im holländischen Untergrund. Hans Keilson hat nach dem Krieg traumatisierte Überlebende, vor allem Kinder aus Lagern und Verstecken, psychotherapeutisch behandelt und gehört zu den Begründern der Traumaforschung und -therapie.

Wir sammeln für AMCHA, eine Organisation in Israel, die den Überlebenden der Shoa sowie deren nachfolgenden Ge­nerationen bei der Bewältigung ihrer Traumata zur Seite steht. Unterstützt wird sie von AMCHA Deutschland. Aktuell sol­len die Spenden die medizinische Versorgung der besonders gefährdeten hochbetagten Shoa-Überlebenden in der Uk­raine unterstützen.

Neue Bündnismitglieder

Seit der Veröffentlichung unseres Flyers sind weitere Unterstützer*innen hinzugekommen. Darüber freuen wir uns sehr! Weitere Bündnisparter*innen sind jederzeit willkommen!

Die Liste wird laufend aktualisiert:

  • Bildhaueratelier Christoph Fischer
  • Bioweinzeit 
  • Buchhandlung Friedrich Netzel
  • Diakonisches Werk des Ev.-luth. Kirchenkreises Osterholz-Scharmbeck 
  • Die Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Worpswede
  • Die Kulturbeauftragte der Gemeinde Worpswede 
  • Förderverein zur Erhaltung der Zionskirche und des Friedhofwesens in Worpswede e.V.
  • Folge6 e.V.
  • Galeriechor Worpswede
  • Gemeindebücherei Worpswede
  • Gewerbevereinigung Worpswede e. V. / WORPSWEDENSWERT
  • Hotel Buchenhof GmbH
  • Jenke Public Relations
  • Kinderhaus Worpswede e. V.
  • Kunst- & AtelierHaus6
  • KW/RANDLAGE 
  • KW/R Kunstwerk Randlage e.V.
  • Lions Club Worpswede „Paula Modersohn-Becker“
  • Mevenstedter Theoterspeeler
  • NABU Worpswede
  • nwwk Neuer Worpsweder Kunstverein e. V.
  • Salon Exquisit Worpswede 
  • Seniorenbeirat Worpswede
  • Sozialverband Deutschland, Ortsverband Hüttenbusch
  • Sozialverband Deutschland, Ortsverband Worpswede
  • Studio 37, visuelle Kommunikation
  • Teufelsmalt Whisky Tastings
  • tom Wörden Marketing
  • TWU Touristik-Agentur Worpswede Unterweser e. V. 
  • Umme Ecke e. V.
  • Worpsweder Kunsthalle
  • Worpsweder Kunststiftung Friedrich Netzel
  • Worpsweder Museumsverbund e.V.
  • Worpsweder Segelgemeinschaft e. V.

Kein Platz für Nazis in Worpswede

Für ein friedliches demokratisches Zusammenleben, Aufklärung und klare Positionierung gegen Rechtsextremismus!

Aufruf an alle Einwohnerinnen und Einwohner der acht Ortschaften in der Gemeinde Worpswede:

Hüttenbusch
Mevenstedt
Neu Sankt Jürgen
Ostersode
Schlußdorf
Überhamm
Waakhausen
Worpswede

PDF zum Herunterladen:

Die Gemeinde Worpswede mit ihren acht Ortschaften ist ein friedlicher Ort. Die ländliche Umgebung und ein umfangreiches kulturelles Angebot sorgen für eine hohe Lebensqualität. Viele Menschen leben seit Generationen hier, andere sind nach 1945 oder in den vergangenen Jahren als Geflüchtete gekommen oder aus anderen Teilen Deutschlands hierher gezogen. Sie alle leben ungeachtet ihrer Herkunft, Religion oder anderer Unterschiedlichkeiten in Eintracht und Toleranz zusammen, treffen sich in der Nachbarschaft, in den Kirchen, Vereinen oder auf dörflichen Festen.

Doch gesellschaftliche Tendenzen machen auch vor unserem Ort nicht Halt. Es ist bekannt, dass Mitglieder der AfD, von „Die Heimat“, „Reichsbürger“ und andere extreme Rechte in Niedersachsen und anderen Bundesländern Höfe oder Häuser auf dem Land aufkaufen, um dort einerseits Rückzugsräume zu schaffen (z. B. für Schulungen, Vorträge, Sonnwendfeiern, Lager zur Ideologisierung von Kindern und Jugendlichen). Andererseits wollen sie so Einfluss auf die lokale Zivilgesellschaft nehmen, indem sie sich nachbarschaftlich, in Vereinen, Kirchen, Kitas und Schulen engagieren.

Die Vertreter dieser sogenannten „völkischen Siedlungen“ vertreten eine rassistische, antisemitische Weltanschauung, die ausgeht von einer Abstammungsgemeinschaft – einem Volk – und von der Ungleichwertigkeit von Menschen. Damit stehen sie in der Tradition des nationalsozialistischen Deutschlands, das unser Land und ganz Europa zwischen 1933 und 1945 in Krieg und Zerstörung führte.

Die völkischen Siedlungsgemeinschaften organisieren sich abseits staatlicher Aufmerksamkeit. Gleichwohl sind ihre Mitglieder sichtbar und aktiv in Vereinen, Elternbeiräten usw. und versuchen, hier ihre menschenfeindliche Ideologie zu verbreiten – oft, ohne ihre wahren Absichten erkennen zu lassen.

AfD
Die Alternative für Deutschland (AfD) ist eine rechtsextreme politische Partei. Das Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet die gesamte Partei als rechtsextremistischen Verdachtsfall, einige Landesverbände sowie die Jugendorganisation „Junge Alternative“ gelten als gesichert rechtsextremistisch.

Wie stellt sich die Situation in der Gemeinde Worpswede dar?

  • Aktuell haben wir erfahren, dass ein bekannter ehemaliger NPD-Funktionär nach mehreren Besuchen Gefallen an diesem Ort gefunden hat und sich möglicherweise hier niederlassen will.
  • Eine aktuelle Recherche von Radio Bremen hat zum wiederholten Male aufgezeigt, dass ein Worpsweder Youtuber über einen eigenen Kanal demokratiefeindliche Szenen vorstellt und vernetzt.
  • In Neu Sankt Jürgen hat das „Institut für Wandel“ seine Adresse. Auf dessen Homepage wird dargestellt, dass bei Geschäftsbeziehungen mit dem Institut das Recht des „Königreich Deutschland“ gilt, ein Fantasiestaat, der im Umfeld der „Reichsbürger“ gegründet wurde.
  • Es ist bekannt, dass in Worpswede mehrere Bürger der Reichsbürgerszene angehören. Sie sind aktiv bei Vernetzungstreffen mit extremen Rechten, organisieren Vorträge von bekannten Verschwörungsgläubigen etc..

Wir befürchten, dass Worpswede zu einem zentralen Ort für Aktivitäten der extremen Rechten in Niedersachsen werden könnte.

Die Heimat
ist eine rechtsextreme und in Teilen neonazistische deutsche Kleinpartei, die bis zu ihrer Umbenennung im Juni 2023 den Namen Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) trug. Nach Einschätzung des Bundesverfassungsgerichts weist sie eine programmatische und sprachliche Nähe zur NSDAP auf und vertritt eine völkisch-nationalistische Ideologie.

Was könnte der Ausbau eines rechten Netzwerks in der Gemeinde Worpswede für Auswirkungen haben?

  • Das bisher weitgehend friedliche Zusammenleben könnte gestört werden.
  • Rassismus, Antisemitismus und andere Formen der Diskriminierung könnten normalisiert werden bis zur Gewalt gegenüber Geflüchteten und Andersdenkenden.
  • Personen mit antidemokratischen Interessen könnten eine Spaltung in der lokalen Bevölkerung vorantreiben.
  • Der Ruf Worpswedes als weltoffene, moderne Gemeinde würde Schaden nehmen.

Wir sagen:
Nazis sind hier nicht willkommen!

Was können wir tun?

  • Wir wollen ein breites Bündnis gegen Rechts in der Gemeinde Worpswede auf die Beine stellen.
  • Wir appellieren an alle Vereine, Stammtische, Chöre, Elternbeiräte, Lehrerkollegien, Kitateams usw., auf die Gefahren, die von extremen Rechten ausgehen, aufmerksam zu sein. So können mögliche Unterwanderungsversuche frühestmöglich wahrgenommen werden.
  • Wir möchten alle Hauseigentümer, Vermieter und Immobilienmakler dahingehend sensibilisieren, extremen Rechten und ihren Organisationen keine Wohnungen, Häuser oder Grundstücke zu verkaufen, zu vermieten oder zu verpachten.
  • Inhaber von Gasthöfen fordern wir auf, extremen Rechten keine Räume zur Veranstaltung von Feiern, Versammlungen oder Konzerten anzubieten.
  • Wir bitten alle Gastgeber, einen Absatz in ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu übernehmen, der Gäste mit rassistischen, antisemitischen oder sonstigen diskriminierenden Haltungen ausschließt. Dafür gibt es bereits Beispiele.
  • Schauen Sie nicht weg! Lassen Sie sich im Zweifelsfall beraten, z. B. von der Mobilen Beratung Niedersachsen gegen Rechtsextremismus für Demokratie (E-Mail: nordost@mbt-niedersachsen.de)
  • Für uns alle heißt das: Verantwortung übernehmen und Zivilcourage zeigen – für ein friedliches, demokratisches Zusammenleben in Worpswede.

Reichsbürger
Reichsbürgerbewegung ist ein Sammelbegriff für eine organisatorisch und ideologisch heterogene Szene aus Einzelpersonen und Kleingruppen. Reichsbürger bestreiten die Existenz der Bundesrepublik Deutschland als legitimer und souveräner Staat und lehnen ihre Repräsentanten und Rechtsordnung fundamental ab. Zu den von Reichsbürgern vertretenen Ideologien gehört die Ablehnung der Demokratie.

Unterzeichnet von:

  • Bündnis 90/Die Grünen Worpswede
  • DEHOGA Kreisverband Osterholz
  • Der Bürgermeister der Gemeinde Worpswede
  • Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) Bremen/Unterweser e.V.
  • Die Integrationsbeauftragten der Gemeinde Worpswede
  • DIE LINKE Worpswede
  • Die Scheune, ev. Jugend
  • „Die Worpsweder“ im Gemeinderat Worpswede
  • Ev.-luth. Kirchengemeinde Hüttenbusch
  • Ev.-luth. Kirchengemeinde Worpswede
  • Fabelhof-Gemeinschaft Weyerdeelen
  • FC Worpswede e. V.
  • FDP Worpswede
  • Förderverein Maria Frieden e. V. Worpswede
  • Freunde Worpswedes e. V.
  • Freundeskreis Haus im Schluh Worpswede e. V.
  • Freundeskreis Scheune Worpswede e. V.
  • Gästeführer Worpswede-Teufelsmoor e. V.
  • Gastgeber:innen Stammtisch Worpswede e. V.
  • Hammestrandinitiative e. V.
  • Heimat- und Geschichtsverein Worpswede e. V. und AG „NS-Zeit in Worpswede“ im Heimat- und Geschichtsverein Worpswede
  • Heimatverein Schlußdorf e. V.
  • Heinrich-Vogeler-Gesellschaft Verein Barkenhoff Worpswede e. V.
  • KuKuk in Worpswede e. V.
  • Künstler:innenhäuser Worpswede e. V.
  • Kunstschule PAULA Worpswede e. V.
  • Mimis Erbe
  • Music Hall Worpswede e. V.
  • Naturschutz Worpswede
  • Nie Wieder – Erinnern für die Zukunft – Gemeinsam gegen Rechts
  • Reiterverein Worpswede und Umgebung e. V.
  • Schützenverein Worpswede e. V. von 1875
  • SOS Kinderdorf Worpswede
  • SPD Worpswede
  • Speicherbühne mobil e. V.
  • Stiftung Leben und Arbeiten, Johannishag
  • Stiftung Maribondo da Floresta
  • Stiftung Worpswede
  • Tennisclub Worpswede e. V.
  • Teufelsmoor Gastronomie und Service gGmbH
  • TSV „Eiche“ Neu St. Jürgen e. V.
  • TSV Worpswede e. V.
  • UWG Worpswede
  • Worpswede gegen Rechts
  • Worpsweder Touristik- und Kulturmarketing GmbH

Weitere Bündnispartner*innen sind jederzeit willkommen!

Falls sie den Zusammenschluss unterstützen möchten:

Initiative Nie Wieder

IBAN: DE20 2916 6568 0001 6420 00

Volksbank Worpswede

Leider gibt es keine Spendenquittung.

AUFRUF ZUM 85. JAHRESTAG DES NOVEMBERPOGROMS 1938

In den Tagen um den 9. November 1938 beteiligten sich viele Menschen in Deutschland an den schlimmsten Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung seit dem Mittelalter – Synagogen in Flammen, Verwüstungen, Plünderungen, Verhaftungen, Morde.


Von der Bevölkerung wurde das Pogrom größtenteils mit Gleichgültigkeit und Wohlgefallen hingenommen, teilweise wurde Skepsis geäußert. Offenen Protest gab es nicht.


Die Bösartigkeit der Täter zeigt ein Schicksal wie das des Ehepaars Goldberg aus Burgdamm am 9.11.1938. Dr. Goldberg war ein beliebter, zutiefst human denkender und handelnder Arzt. Die Ermordung des Ehepaars zeigt, was es auch für Einzelne bedeutet, wenn die extreme Rechte die Macht übernimmt.


Das Pogrom war nicht mit dem Niederbrennen von Synagogen und der Ermordung jüdischer Bürger beendet. Es war der Auftakt zur systematischen Verfolgung der Juden, zu ihrer Deportation in Konzentrations- und Vernichtungslager.


Die Erinnerung an diese Ereignisse hat aktuelle Bedeutung. Es kann sich alles wiederholen. Die Zunahme des Antisemitismus und der Zulauf zu den extremen Rechten mit Zustimmungswerten von 30 % in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt sagt uns: der Weg zu Autokratie und Faschismus ist in vielen Punkten eine Wiederholung dessen, was wir aus den 20er und 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts kennen.


Diese Bewegungen sind nicht unaufhaltsam. Die extreme Rechte ist die Minderheit. Sie hätte damals durch die Einigkeit aller demokratischen Parteien und Bürger von der Macht ferngehalten werden können. Auch das können wir aus der Geschichte lernen.

Wir rufen alle Einwohner*innen der Gemeinde Worpswede auf, sich zum Gedenken an die Opfer des Novemberpogroms 1938 und zur Abwehr von heutigem Antisemitismus und Rechtsextremismus auf dem

Rosa-Abraham-Platz am 9. 11. 2023 um 18h

zu versammeln.

Programm für die Gedenkveranstaltung am 9. November 2023

von 18.00-19.00h auf dem Rosa-Abraham-Platz, Worpswede

Begrüßung und Moderation: 

Barbara Gottwald

Gedenkreden:

1. Pastor Jörn Contag:

„Nie werden wir sie vergessen!“ – Verfolgte, entrechtete, ermordete

Jüdinnen und Juden aus Worpswede und umzu

– Die Lebens- und Leidensgeschichte des Ehepaars Goldberg aus Burgdamm –

2. Dr. Harro Jenss:

Was geschah in den Tagen nach dem Novemberpogrom?

3. Katharina Hanstein-Moldenhauer

Und heute?

– Zunahme von Antisemitismus und Rechtsextremismus,

Angriffe auf den Rechtsstaat und die Demokratie, Krieg in Europa… –

– Zivilcourage und Gegenwehr –

Ian Bild:

Persönliche Erinnerungen

Kaddisch

Wir sammeln für AMCHA, eine Organisation in Israel, die den Überlebenden der Shoa sowie deren nachfolgenden Ge­nerationen bei der Bewältigung ihrer Traumata zur Seite steht. Unterstützt wird sie von AMCHA Deutschland. Aktuell sol­len die Spenden die medizinische Versorgung der besonders gefährdeten hochbetagten Shoa-Überlebenden in der Uk­raine unterstützen.

Der Aufruf wird getragen von:

  • Bildungsstätte Bredbeck, Heimvolkshochschule des Landkreises Osterholz  
  • Bündnis 90/Die Grünen OV Worpswede
  • CDU Worpswede
  • Der Bürgermeister der Gemeinde Worpswede
  • Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) Bremen / Unterweser e.V.
  • DIE LINKE Worpswede
  • FDP Worpswede    
  • Fraktion „Die Worpsweder“ im Gemeinderat Worpswede
  • Freunde Worpswedes e.V.
  • Freundeskreis Haus im Schluh Worpswede e.V.
  • Heinrich-Vogeler-Gesellschaft Verein Barkenhoff Worpswede e.V.
  • SPD Worpswede    
  • Stiftung Worpswede            
  • UWG Worpswede
  • Worpswede gegen Rechts

Zum Terrorangriff der Hamas auf Israel

Die Hamas hat am 7.10.2023 vom Gazastreifen aus einen mörderischen Angriff auf Israel
gestartet.
Israel wird 50 Jahre nach dem Jom Kippur Krieg massiv in seiner Existenz bedroht. Und das
zu einem Zeitpunkt, in dem es innerlich zerrissen ist durch die Angriffe einer rechten Regierung auf die Demokratie und außenpolitisch Fortschritte in der Kooperation mit verschiedenen arabischen Staaten gemacht (Abraham-Abkommen) oder vorbereitet hat (mit Saudi-Arabien). Das erstere nutzt die Hamas aus, letzteres soll verhindert werden.

Wir zitieren aus einem Brief von  Ofer Waldman (Haifa), früher Hornist des West-Eastern Diwan Orchestra (SZ v. 11.10.23):

„Wären die Ziele der Hamas-Terroristen  die Militäranlagen um Gaza herum gewesen, hätte man von einer kriegerischen Handlung sprechen können. Doch sie stürmten Ortschaften, in einigen Dörfern waren bald sämtliche Einwohner tot oder verschleppt.Die Zahlen, Stand Donnerstag  morgen: mehr als 1200 Tote, davon etwa 1000 Zivilistinnen und Zivilisten. Kinder, die mit verbundenen  Händen erschossen wurden. 3000 Verwundete. Eine unbekannte Zahl vergewaltigter Frauen. Über 100 Verschleppte, darunter kleine Kinder, Mütter, ältere, zum Teil demente Menschen. Dabei filmten sich die  Hamas-Terroristen, zum Teil mit den Handys ihrer Opfer, posteten ihre Bilder in den sozialen Medien, wo sie auch Israelis sahen – parallel zu den Bildern, die Familien posteten … Wer hat mein Kind gesehen? Meine Eltern? Meinen Mann, meine Frau?“

Die Hamas feuerte Tausende Raketen auf die Zivilbevölkerung, wobei die Bewohnerinnen und Bewohner des Gazastreifens als menschliche Schutzschilde benutzt werden, indem Schulen und andere zivile Gebäude als Deckung für Kommandozentralen, Abschussrampen und Waffenlagerstätten dienen.

Die Hamas-Terroristen gehen so vor, wie es vom IS bekannt ist. Von Hass geleitete unvorstellbare Brutalität, Enthauptungen, wahllose Erschießungen von gefesselten und fliehenden Menschen und Demütigungen von Entführten. Zurück bleiben Tote, Zerstörung und Hass.

Die Hamas hat nie ein Hehl daraus gemacht, dass sie Israels Existenz – egal in welchen
Grenzen – nie anerkennen wird: „Free Palestine – from the river to the sea!“ Auf diese
Landkarte passt kein jüdischer Staat.

Die Sicherheit Israels wurde zur deutschen Staatsräson erklärt. D.h. in einer Situation, in der
Israels Existenz so schlimm wie noch nie bedroht ist, muss die deutsche Regierung ihre Solidarität mit der israelischen Regierung und der israelischen Bevölkerung nicht nur mit Worten zeigen. Sie sollte die Zahlungen an die palästinensischen Behörden einstellen, solange nicht gesichert ist, dass sie weder bei der Hamas noch als Renten bei Familien von Selbstmordattentätern ankommen. Die Regierung sollte alle Möglichkeiten nutzen, die von der Hamas entführten Geiseln zu retten. Zudem muß sie verstärkt dafür Sorge tragen, dass die Jüdinnen und Juden sowie jüdische Einrichtungen vor antisemitischen Angriffen und Gewaltakten geschützt werden.

Ian Bild, Mitglied unserer Initiative, schreibt:

„Meine Mutter wohnt in Israel, in Herzliya bei Tel Aviv, und meine Schwester wohnt mit ihrer Familie im Kibbuz Neve Yam in der Nähe von Haifa.

Die unmittelbare Familie ist in Sicherheit, doch die Lage in der Region ist schrecklich. Verwandte im Kibbuz Nir Oz an der Grenze zu Gaza überlebten die Massaker von der Hamas, aber mindestens 25 Kibbuz-Bewohner und -Bewohnerinnen wurden dort ermordet und etwa 80 entführt. In Gaza ist die Lage für die Bevölkerung auch furchtbar und könnte noch schlimmer werden.

Trotz allem möchte ich einen Hoffnungsschimmer in die schreckliche und schockierende Situation im Nahen Osten werfen.
Vor einigen Jahren habe ich für Deutschlandradio ein Feature über ein Dorf zwischen Tel Aviv und Jerusalem mit dem Namen: Neve Shalom / Wahat al Salam – auf Deutsch: Oase des Friedens – gemacht. Im Dorf leben und arbeiten Juden und Jüdinnen, Palästinenser und Palästinenserinnen zusammen. Sie haben eine Schule, in der ihre Kinder gemeinsam lernen, und ein Begegnungszentrum, in dem Gruppen von allen Seiten zusammenkommen, um ihre komplexen und unterschiedlichen Narrative zu diskutieren. Sie verstecken ihre Differenzen nicht unter dem Teppich, sondern versuchen, durch Diskussion und gegenseitige Freundschaft Lösungen zu finden.

Es gibt viele andere Beispiele in Israel / Palästina, Hoffnungsschimmer in einem ansonsten feindseligen Umfeld, die dennoch zeigen, dass Menschen von allen Seiten, ohne Anklage und Gewalt zusammenleben, arbeiten und diskutieren können.“