2018

Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Reichspogromnacht
am 9.11.2018 in Worpswede

Wir dürfen nicht vergessen!


Mit der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 begann die geplante Auslöschung der Juden im Deutschen Reich. Synagogen, jüdische Geschäfte, Schriften und das Leben der Juden wurden durch das Naziregime zerstört.

Wir erinnern uns: im Zeitraum vom 7. bis 13. November 1938 wurden etwa 400 Menschen ermordet oder in den Selbstmord getrieben. Über 1.400 Synagogen und sonstige Versammlungsräume sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe sind zerstört worden. Ab dem 10. November wurden dann ca. 30.000 Juden in Konzentrationslagern inhaftiert, von denen Hunderte ermordet wurden oder an den Haftfolgen starben. Die Pogrome markieren den Übergang von der Diskriminierung der deutschen Juden seit 1933 zur systematischen Verfolgung und Vernichtung. Letztlich fielen dem Nationalsozialismus über 6 Mio.! Juden in Europa zum Opfer.

Wir erinnern uns! Große Teile der damaligen Bevölkerung haben mutlos geschwiegen, haben sich zumindest dem Pogrom nicht widersetzt und viele haben sogar mitgemacht. Das unfassbare Leiden, das wir Deutschen den Juden zugefügt haben, fordert von den heute Lebenden, sich immer wieder daran zu erinnern. Deshalb darf es keinen Platz für Geschichtsvergessenheit geben. Diese Veranstaltung zur Reichspogromnacht soll uns zudem mahnen wachsam zu sein; uns ermutigen, sich gegen jede antisemitischen und fremdenfeindlichen Aktivitäten und Hassbotschaften zu stellen. Wir haben die tiefe Sorge, dass die Geschichte sich wiederholt. Wir erleben derzeit wieder rechten Hass und Gewalt auf den Straßen und in den Reden von Rechtspopulisten gegen Juden, Homosexuelle, Andersgläubige und andere.

Wir erleben eine Wiederbelebung nationalistischer und völkischer Ideologien, nicht nur in Deutschland, sondern fast überall in Europa. Wenn wir nicht wollen, dass Geschichte sich wiederholt, dann müssen wir dem grassierenden Hass, der Fremdenfeindlichkeit und jeder Form von Rassismus immer und überall entgegentreten.

Wir Worpsweder Bürgerinnen und Bürger vergessen nicht!
Mit dieser Gedenkveranstaltung bezeugen wir, dass wir das Leid der Juden nicht vergessen. Wir sind der Auffassung, dass es die Aufgabe unserer Demokratie ist, Minderheiten und Menschen- und Grundrechte zu schützen. Wir brauchen eine mündige und starke Zivilgesellschaft ebenso wie Politiker_innen, Parlamente, eine Justiz und Polizei, die sich tagtäglich gegen Antisemitismus, Alltagsrassismus und Menschenfeindlichkeit engagieren.

Erinnern und wachsam zu sein, für die Rechte Andersdenkender einzustehen und solidarisch zu sein mit den Ausgestoßenen und Verfolgten, ist und bleibt eine zentrale Aufgabe, um Freiheit, Demokratie und eine offene Gesellschaft für die Zukunft zu sichern.

Wir treffen uns zu einer Gedenkveranstaltung am 9. November 2018
um 19.00 Uhr auf dem Rosa-Abraham-Platz an der Hembergstraße in Worpswede

Die Veranstaltung wurde initiiert von den GRÜNEN Worpswedes und wird getragen von:
• DIE GRÜNEN Worpswede
• Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) Bremen / Unterweser e.V.
• Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Worpswede
• Förderverein Maria Frieden e.V. Worpswede
• AG Geschichte NS-Zeit im Heimatverein Worpswede
• Flüchtlingsinitiative Worpswede
• UWG Worpswede
• SPD Worpswede
• CDU Worpswede
• FDP Worpswede
• Die Linken Worpswede
• Gemeinde Worpswede, der Bürgermeister
• Heinrich-Vogeler-Gesellschaft Verein Barkenhoff Worpswede e.V
• Freunde Worpswedes e.V.
• Stiftung Worpswede
• Kirchengemeinde Hüttenbusch